Taxifahrerin gewürgt: Süchtiger wegen versuchten Mordes vor Gericht

Ein 24-Jähriger soll in Wuppertal und Hagen zum Serientäter geworden sein. Jetzt droht dem Osteuropäer eine langjährige Haftstrafe.

Wuppertal. Es war der Alptraum für jeden Taxifahrer: Am frühen Nachmittag des 14 . Januar dieses Jahres stieg ein Fahrgast am Barmer Bahnhof in den Wagen einer Fahrerin ein. Auf dem Park and ride Parkplatz am Unterbarmer Bahnhof soll der Mann der Frau von der Rückbank aus, eine Kordel um den Hals gelegt und zugezogen haben. Die Wuppertalerin wurde zwischenzeitlich ohnmächtig — aber sie wehrte sich und überlebte. Dem mutmaßlichen Täter — es handelt sich um einen drogenabhängigen 24-Jährigen aus Osteuropa — wird in der kommenden Woche vor dem Landgericht Hagen der Prozess gemacht. Der Vorwurf lautet unter anderem versuchter Totschllag. Nach einem rechtlichen Hinweis des Landgerichts ist auch eine Verurteilung wegen versuchtenr Mordes möglich (Kasten rechts).

Wie berichtet, hält die Kripo den Mann für einen Serientäter. Der Osteuropäer, der bis zu seiner Verhaftung der Wuppertaler Drogen- und Obdachlosenszene zugerechnet wurde, hat laut Anklage schon am Abend vor der Tat in Wuppertal innerhalb einer Stunde zwei Taxifahrerinnen in Hagen brutal angegriffen und beraubt. Die Beute — insgesamt 130 Euro in bar, ein Navigationsgerät und ein Handy — soll der süchtige Angeklagte umgehend für Drogen ausgegeben haben.

Wie er danach von Hagen nach Wuppertal kam, ist unklar. Nach dem Würgeangriff in Unterbarmen entkam er zunächst. In einem Hinterhof an der Besenbruchstraße wurde er gefasst, als er gerade seine Kleidung wechselte. Die Opfer aus Hagen sollen den 24-Jährigen auf den von der Polizei vorgelegten Fotos wiedererkannt haben — „zweifelsfrei“ wie es damals seitens der Kripo hieß. Daraufhin habe der Osteuropäer ein Geständnis abgelegt. Als Motiv soll er die Finanzierung seiner langjährigen Drogensucht genannt haben. Der Mann ist einschlägig vorbestraft — unter anderem wegen räuberischer Erpressung. Zur Tatzeit stand er unter Bewährung.

Für den Prozess sind bislang fünf Verhandlungstage geplant. Als Hauptzeugen sind die drei Taxifahrerinnen aus Wuppertal und Hagen geladen.

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