Taxifahrerin (69) biss den Würger ins Bein

Angeklagter (24) beruft sich auf Erinnerungslücken. Opfer ist längst wieder unterwegs.

Wuppertal. Im Prozess gegen einen Drogenabhängigen (24) hat eine Taxifahrerin (69) aus Wuppertal den Angeklagten belastet. Als Zeugin sagte die Frau vor dem Landgericht Hagen, der Angeklagte habe sie am frühen Nachmittag des 14. Januar nach einer Fahrt vom Barmer Bahnhof zum Park & ride Parkplatz am Unterbarmer Bahnhof brutal angegriffen.

Demnach hat der 24-Jährige — er saß auf dem Beifahrersitz — die Frau erst abgelenkt. Als die 69-Jährige aus ihrem Seitenfenster schaute, habe er ihr eine Kordel um den Hals gelegt und sie zu sich heruntergezogen. Die Wuppertalerin wehrte sich: Vor Gericht sagte sie unter anderem aus, sie haben den Angreifer in den Schenkel gebissen und schließlich verscheucht. Dem mutmaßlichen Serientäter droht wegen des Wuppertaler Falls unter anderem eine Verurteilung wegen versuchten Mordes.

Der Osteuropäer, der bis zu seiner Verhaftung der Wuppertaler Drogen- und Obdachlosenszene zugerechnet wurde, hat laut Anklage schon am Abend vor der Tat in Wuppertal innerhalb einer Stunde zwei Taxifahrerinnen in Hagen beraubt. Die Beute — insgesamt 130 Euro in bar, ein Navigationsgerät und ein Handy — soll der Angeklagte umgehend für Drogen ausgegeben haben. Die Hagener Taten — die Opfer sollen ihn auf den von der Polizei vorgelegten Fotos „zweifelsfrei“ wiedererkannt haben — hat der 24-Jährige vor Gericht gestanden.

Zum Wuppertaler Fall beruft er sich auf Erinnerungslücken. Im Prozess erklärte er außerdem, er habe nie die Absicht gehabt, eine der Frauen zu töten.

Die 69 Jahre alte Wuppertalerin ist übrigens längst wieder als Taxifahrerin in ihrer Stadt unterwegs. Dem Vernehmen nach fiel sie nur eine vergleichsweise kurze Zeit als Fahrerin aus.

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