Döppersberg Tauziehen um ein Stück Niemandsland am Döppersberg

Die Taxifahrer wollen hinter Primark ihre Autos abstellen. Das gefällt nicht jedem.

 Noch ist offen, wie der Platz auf der Rückseite des Primark-Gebäudes gestaltet und genutzt werden soll.

Noch ist offen, wie der Platz auf der Rückseite des Primark-Gebäudes gestaltet und genutzt werden soll.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Der Bau eines Radhauses am Döppersberg ist von der Mehrheit im Stadtrat nach langen Diskussionen abgesagt worden. Zurzeit prüft die Verwaltung Vorschläge, wie die kleine Fläche an der Rückseite des Primarkgebäudes optimal genutzt werden könnte. Eine Idee hat die Taxizentrale beigesteuert. Die Taxifahrer wünschen sich dort eine Nachrückfläche für den Taxenstand vor dem Eingang zur Bahnhofshalle (Mall).

Der sogenannte Platz Ost war im Zuge der Planungen des Döppersbergs mehr oder weniger zufällig entstanden. Entgegen ersten Plänen wurde das Geschäftsgebäude für den Textildiscounter Primark etwa 25 Meter nach Westen gerückt, weil der Investor Signature Capital in den Verhandlungen mit der Stadt darauf bestanden hatte, näher an die Fußgängerströme zu rücken. Seitdem wird von den Ratsparteien kontrovers über die Nutzung der freigewordenen Fläche im Rücken von Primark am Brausenwerth diskutiert.

Die Zahl der Taxis vor dem
Bahnhof soll zu niedrig sein

„Ich habe mich mit der Bitte an die Verwaltung gewandt, den Vorschlag der Taxizentrale zu prüfen. Der Taxenplatz vor dem Eingang zum Bahnhof ist zu klein geraten. Hinter dem Wuppertal Institut gibt es zwar einen Nachrückplatz für die Taxis, aber der ist nicht praktikabel, weil es keinen Blickkontakt zum Taxenstand gibt und er zu weit entfernt liegt“, sagt Nico Höttges vom Vorstand der Taxizentrale. Die Taxifahrer rechnen sich gute Chancen aus, weil sie wissen, dass die Stadt es vermeiden will, dass am Döppersberg „dunkle Ecken“ entstehen oder Bereiche, in denen Alkohol und Drogen konsumiert werden. „Das wäre nicht der Fall, wenn dort die Taxis stehen“, sagt Höttges. Ein Nachrückplatz sei erforderlich, weil die Zahl der Taxis direkt vor dem Bahnhof zu Stoßzeiten nicht ausreichend sei. „Meine Kollegen kennen die Ankunftszeiten der Züge vermutlich besser als die Mitarbeiter der Bahn“, sagt Höttges.

„Der Vorschlag der Taxizentrale wird wie andere Optionen zurzeit ergebnisoffen geprüft. Die Vorschläge werden anschließend dem Gestaltungsbeirat und den politischen Gremien vorgelegt. Die Politik entscheidet am Ende über die Nutzung der Fläche“, sagt Stadtsprecher Thomas Eiting. Nach dem Scheitern der Radhauspläne war bereits laut über die Schaffung einer Grünfläche oder einer Spielfläche nachgedacht worden. „Eine Lösung muss gefunden werden. Der Platz gehört Signature Capital, aber die Stadt sollte das Ziel haben, ihn städtebaulich anzupassen“, sagt Stadtdirektor Johannes Slawig.

„Die Vorschläge müssen in den städtebaulichen Rahmen passen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man die Idee einer Taxi-Stellfläche mit der für eine Grünfläche kombiniert“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Müller.

SPD bewertet den Vorschlag
der Taxizentrale skeptisch

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Jürgen Reese kann dem Vorschlag der Taxifahrer spontan nichts abgewinnen. „Ich würde an einer solch prominenten Stelle nicht eine Reihe von Autos abstellen. Das ist ein Ort, der von der B7 und der Morianstraße sehr gut einzusehen ist“, sagt Reese. An dieser Stelle könne ein Taxenstellplatz keine architektonische Aufwertung des Döppersbergs bedeuten. „Da ich aber die von der Verwaltung zu prüfenden Alternativen nicht kenne, werde ich dazu noch keine abschließende Meinung abgeben“, sagt Reese. Von der Verwaltung erhofft er sich, dass bald eine Entscheidungsgrundlage vorgelegt wird.

Bis auf den Wupperpark Ost, wo der Bunker zu einem Musik-Club und zum Kulturzentrum ausgebaut wird und Neubauten für den Infopavillon und das Café Cosa entstehen sollen, sowie den Platz Ost sind die städtischen Bauvorhaben am Döppersberg abgeschlossen. Der kleine Platz Ost an der Einfahrt zum Parkdeck unter dem Busbahnhof ist die einzige Fläche am Döppersberg - ein Stück Niemandsland - deren künftige Nutzung noch immer ungewiss ist.

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