Tatort-Verein verschenkt 176 Schulranzen

Schauspieler Jo Bausch wirbt im Barmer Rathaus für das Projekt „Wir starten gleich“.

Tatort-Verein verschenkt 176 Schulranzen
Foto: ab

Wuppertal. Im vergangenen Jahr schaute Jo Bausch zum ersten Mal im Barmer Rathaus vorbei. Damals stellte er das Projekt „Wir starten gleich - kein Kind ohne Schulranzen“ vor. Und während vor einem Jahr 71 Wuppertaler Erstklässler mit einem Schulranzen ausgestattet werden konnten, werden es in diesem Jahr bereits 176 i-Dötzchen sein. Kein Wunder, dass Oberbürgermeister Andreas Mucke als Schirmherr der Aktion, den Mediziner, Schauspieler und Buchautor zum zweiten Mal freudig begrüßte.

Jo Bauschs Charaktergesicht dürften die meisten Krimifans aus seiner Rolle im Kölner Tatort kennen, wo er den Kommissaren Ballauf und Schenk mit knorrigen Kommentaren auf die Sprünge hilft. Dreharbeiten zum Tatort „Manila“ waren 1998 der Ausgangspunkt zur Gründung des Vereins „Tatort — Straßen der Welt“. Seitdem liegt ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit auf den Philippinen. 2012 startete der Tatortverein dann in Köln und Bonn das Schulranzen-Projekt. Den Kontakt nach Wuppertal stellte Holger Poensgen her, der Lehrer am Berufskolleg Kohlstraße ist. Er hatte in einer Talkshow von dem gemeinsamen Projekt der Tatort-Schauspieler gehört und angefragt, ob eine Ausweitung der Aktion auf Wuppertal möglich sei.

„Das ist ein Modell, das auf große Zustimmung stößt. Inzwischen sind auch Aachen und Hamburg dazugestoßen“, sagte Jo Bausch. Großen Wert legt er darauf, wie die Übergabe der Tornister an die Kinder stattfindet. „Die werden immer von Mama und Papa übergeben. Das ist das Geschenk der Eltern an die Kinder. Die Eltern bekommen den Tornister von ihnen in die Hand. Den Kontakt zu den Eltern stellen wir über die Kindergärten her, denn dort weiß man, wo Bedarf ist“, sagt Jo Bausch. Im zweiten Jahr hat die Jackstädt-Stiftung 5000 Euro beigesteuert. Der Verein geht davon aus, dass der Bedarf in den kommenden Jahren steigen wird.

Andreas Mucke wies darauf hin, dass jedes dritte Kind in Wuppertal aus einer Familie kommt, die als arm gilt. Für sie sei es schwierig oder manchmal unmöglich, das Geld für den Tornister aufzubringen. Hinzu kommen Kinder aus Flüchtlingsfamilien. Es sei sehr wichtig, dass die Kinder nicht schon am ersten Schultag Nachteile hätten. Mucke dankte dem Tatort-Verein für die Unterstützung und Holger Poensgen dafür, dass er die Aktion nach Wuppertal gebracht hat. „Es gibt nicht nur einen Tornister, sondern darin ist auch ein Schulsportset mit Turnbeutel enthalten“, sagte Holger Poensgen. Für die kommende Einschulung könne noch gespendet werden. Ein Spendenkonto bei der Sparda Bank West ist eingerichtet. Weitere Informationen unter

www.tatort-verein.org

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