Tatort Spielplatz: Brutale Messerattacke auf Mädchen

Jugendgewalt: Die 14-jährige Sandra wurde scheinbar wahllos niedergeschlagen – und ist seitdem voller Angst.

Wuppertal. Die Folgen des plötzlichen und vermeintlich wahllosen Übergriffs auf einem Spielplatz sind für die 14-jährige Sandra noch nicht absehbar. Sicher ist nur: Am Freitag, den 13. veränderte sich ihr Leben nachhaltig, und sie wird professionelle Hilfe brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten.

Gemeinsam mit einer Freundin und deren Freund war sie auf dem Spielplatz am Völklinger Platz in Unterbarmen verabredet. "Wir hatten uns gerade auf eine Bank gesetzt, als plötzlich ein Junge auf den Spielplatz kam", erinnert sich Sandra, die in Barmen ihren Vater besuchte. Ganz unvermittelt lief der Junge, der laut Angaben der Jugendlichen etwa 17 oder 18 Jahre alt ist, direkt auf Sandra zu. Sie erinnert sich noch, wie er ihr zunächst mehrfach in den Bauch boxte und sie trat, bevor er ihr mit einem Messer in den Arm schnitt. "Dann sagte er nur noch ,Das hast du nun davon’, zu mir und rannte weg", schildert Sandra das traumatische Erlebnis mit gesenktem Blick. Der 14-Jährigen fällt es sichtlich schwer, über das Erlebte zu sprechen, vor allem weil das Motiv der Tat weiter im Dunkeln liegt.

"Ich kannte den Jungen doch gar nicht," sagt sie und erzählt weiter, dass die Polizei davon ausgehe, dass es sich bei der Tat vielleicht sogar um eine Verwechslung handeln könnte. Ein Mädchen aus einer Mädchen-Gang, die in Barmen schon länger ihr Unwesen treibe, soll ihr ähnlich sehen, ergänzt Sandras Mutter. Vielleicht habe er Sandra einfach mit dem Mädchen verwechselt, mutmaßt auch sie.

In Gesprächen mit Anwohnern und Kindern auf dem Spielplatz will Sandras Mutter zudem erfahren haben, dass der Junge dort bekannt sei und häufiger für Angst unter den Kindern sorge. Die Polizei hält sich im Gespräch mit der WZ zu dem Fall bedeckt. Sie will die laufenden Ermittlungen nicht stören. Über die Härte und Brutalität, mit der der Junge angriff, ist Sandras Mutter immer noch entsetzt. Bis Montag musste das Mädchen im Krankenhaus bleiben - mit Verdacht auf Milzriss.

Nun ist Sandra wieder zu Hause. Sie hat Angst, allein auf die Straße zu gehen. "Nach der Tat habe ich nachts nicht geschlafen", sagt Sandras Mutter, die noch vier Kinder hat. "Ich habe Angst, meine Kinder allein draußen spielen zu lassen, wenn sie sogar auf dem Spielplatz nicht mehr sicher sind."

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