Tao - tiefe Töne rollen wie tosende Wellen

Die japanische Formation begeisterte die Wuppertaler in der Stadthalle.

Wuppertal. Es ist natürlich weder Wahnsinn, noch hat es Methode. Es ist Trommelkunst. Das bedeutet: minutenlange Soli und spektakuläre Trommelwirbel sind in dieser Kunstdisziplin immanent, hohes Tempo ist ein Charakteristikum, beides zusammen führt zu bestaunenswerten Klangkaskaden. So lässt sich sachlich-nüchtern die klanggewordene Überdosis Adrenalin "Tao - Die Kunst des Trommelns" beschreiben, die in der Stadthalle für Furore sorgte.

Zwei Stunden, Pause inklusive, bearbeitete das japanische Ensemble die straff gespannten Riesentrommeln und ließ seinem hingerissen lauschenden Publikum keine Atempause. Natürlich lassen sich die streng rhythmisch vor sich hin ratternden, aufpeitschenden und mitreißenden Lieder als akribisch synchronisierte Klangkulisse auch traditionell erläutern. Die elfköpfige Formation besinnt sich bei ihrer explosiven Show auf japanische Wadaiko-Kunst.

Bereits in den religiösen Kulturen der Frühzeit galt die Trommel Japanern als "Kommunikationsmittel", um so gute Götter und Geister zu wecken. Vielleicht funktioniert der Zauber auch heute noch. Vor allem verzauberten die traumwandlerisch sicher spielenden acht Männer und drei Frauen ihre Zuhörer.

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