Tanzzentrum wird nicht erwähnt

Enttäuschung für Wuppertal: Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD fehlt ein Verweis auf das geplante Bausch-Zentrum.

Vor gut vier Jahren war die Freude in Wuppertal riesengroß, dass die Koalitionäre von CDU und SPD den Bau des Internationalen Tanzzentrums Pina Bausch als eines von wenigen Kulturprojekten in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen hatten. Vier Jahre später saßen wieder CDU und SPD am Verhandlungstisch, doch diesmal wird das Bausch-Zentrum mit keinem Wort im Koalitionsvertrag erwähnt.

„Es wäre sicher schöner gewesen, wenn sich CDU/CSU und die SPD konkret zum Bausch-Zentrum geäußert hätten, das hätte für weiteren Rückenwind gesorgt. Allerdings haben die Fraktionen diesmal kein einziges Kulturprojekt hervorgehoben. Daher ist die fehlende Erwähnung nicht mit einer Absage gleichzusetzen“, sagt Stadtdirektor Johannes Slawig sein.

Der vorige Koalitionsvertrag war von CDU/CSU bis in Details verhandelt worden. Möglicherweise war der Zeitdruck nach der gescheiterten Jamaika-Runde diesmal viel größer, weshalb sich die Verhandlungspartner auf Kernthemen beschränkten.

Nachdem sich die regierungsbildenden Fraktionen nach der vorherigen Bundestagswahl zum Bau des Tanzzentrumsund des Umbaus des Schauspielhauses bekannten und der Bund inzwischen ein Drittel der Investitionskosten von rund 60 Millionen Euro übernommen hat, steht die Zusage für eine anteilige Übernahme der Betriebskosten noch aus. Die Folgekosten für das Tanzzentrum belaufen sich auf rund zehn Millionen Euro pro Jahr. Als Voraussetzung für eine Realisierung des Projektes sieht die Stadt eine gesicherte fortlaufende finanzielle Beteiligung durch den Bund und das Land NRW.

„Wir werden uns jetzt mit dem Land in Verbindung setzen, um weitere Schritte abzusprechen“, sagt Johannes Slawig. Die neue Landesregierung mit Beteiligung von CDU und FDP hatte den Bau des Tanzzentrums in ihre Koalitionsvereinbarungen aufgenommen. Konkrete Zusagen über die Übernahme der Betriebskosten liegen aber auch aus Düsseldorf noch nicht vor.

Die Planungen der Stadt sehen die Modernisierung des Schauspielhauses als Aufführungsort für das Tanztheater Wuppertal und Gastkompanien vor. Außerdem ist die Überbauung des benachbarten Parkplatzes geplant. Der Neubau soll Platz für eine kleine Bühne, das Archiv der Bausch-Foundation und ein Begegnungszentrum bieten.

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