Wuppertal : Tanztheater Pina Bausch: Adolphe Binder in Wuppertal vor dem Aus?
Das Verhältnis zwischen Intendantin und Tanztheater ist zerrüttet. Die Entscheidung über ihre Kündigung wurde vertagt.
Die erste Spielzeit in Wuppertal könnte für sie die letzte sein: Adolphe Binder, seit einem Jahr künstlerische Leiterin und Intendantin der Tanztheater Wuppertal Pina Bausch GmbH, droht die Kündigung. Hauptvorwürfe: der fehlende Spielplan 2018/2019, ihr Verhalten und Mobbing. Am Donnerstag befasste sich der Beirat mit dem Thema. Er vertagte seine Entscheidung nach intensiver Diskussion auf eine weitere Sitzung, die in der nächsten Woche stattfinden soll. Trauriger Tiefpunkt einer Beziehung, die von Anfang an nicht störungsfrei war.
Nach Informationen der WZ sind die Vorwürfe umfangreich und setzen mit Beginn der Intendanz Binders an. Die Zusammenarbeit mit ihr soll sowohl seitens der kaufmännischen und technischen Leitungs- und Führungsebene als auch für externe Berater schwierig sein. So soll sie nie akzeptiert haben, dass sie dem Geschäftsführer Dirk Hesse disziplinarisch untergeordnet sei. Kritisiert werden ihre inhaltliche Arbeit, ihr Umgang mit Absprachen und ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Weshalb es mehrere Mediationen und Abmahnungen gegeben habe. Freilich ohne dass sich etwas geändert habe. Darüber hinaus fehle bis heute ein belastbarer Spielplanentwurf für die kommende Saison, liege lediglich ein ungenauer und fehlerhafter Grobentwurf vor.
Soweit die Kritik aus dem Tanztheater. Arbeitgeber Binders ist die Stadt Wuppertal, alleinige Gesellschafterin der GmbH. Der Beirat hat die Aufgabe, den Leiter des Tanztheaters zu bestellen und abzuberufen; er braucht dafür eine Zweidrittel-Mehrheit. Eine außerordentliche Kündigung des Arbeitsvertrags mit Binder, der bis zum 31. Juli 2022 gilt, dürfte gerechtfertigt sein — wenn die erhobenen Vorwürfe zutreffen.