Freizeit Tanzschule in Cronenberg kann wieder öffnen

Cronenberg. · Das „Haus der Tänze“ hat die Krise gemeistert - mit Videos und dank der Beiträge der Kunden.

 Sarah Temme und Nadine Tillmann können das Haus der Tänze wieder öffnen – die Verluste werden sie aber lange begleiten.

Sarah Temme und Nadine Tillmann können das Haus der Tänze wieder öffnen – die Verluste werden sie aber lange begleiten.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Corona-Krise hat Nadine Tillmann und Sarah Temme zu Film-Expertinnen gemacht. Per Video haben die beiden Tänzerinnen versucht, die Stammgäste vom „Haus der Tänze“ in Cronenberg weiter zu betreuen. „Am Anfang haben wir einfach nur eine Kamera hingestellt und das Video aufgenommen. Nach und nach haben wir uns dann immer mehr hineingefuchst“, erzählen die beiden. Das Schneiden der Videos brachten sich die Tänzerinnen selbst bei. Die meisten Videos nahmen sie ohne Ton auf und empfahlen dazu passende Musikstücke. „Viele Nutzer haben uns auch Videos zurückgeschickt“, freut sich Nadine Tillmann, dass die Anregung auch zum Lernen genutzt wurde. Besonders beliebt waren die Fitness-Videos – zwischen dem Homeoffice schätzten offenbar die Kunden die Ideen fürs Workout. „Die Videos zu den Paartänzen haben zwar auch viele angeschaut, aber offenbar weniger nachgetanzt“, vermutet Sarah Temme. „Aber uns war es wichtig, den Kontakt zu halten.“

Große Hilfe für die Betreiber:
Viele zahlten ihre Beiträge weiter

Dankbar sind die beiden Inhaberinnen auch, dass viele aktive Mitglieder ihre Beiträge während der Schließung bezahlt haben. Zusammen mit der Soforthilfe konnten sie so die Krise einigermaßen überbrücken. „Allerdings werden uns die Verluste noch ziemlich lange nachhängen, weil ja auch viele Veranstaltungen weiter verboten sind“, geben die Frauen zu bedenken. Die Bar muss erst einmal geschlossen bleiben, und einige Kurse müssen mit kleinerer Teilnehmerzahl starten.

Das ganze Wochenende haben Nadine Tillmann und Sarah Temme damit verbracht, das kurzfristig veröffentlichte Hygienekonzept umzusetzen. Mitte der Woche wollen sie wieder öffnen. Einen kontaktlosen Desinfektionsmittelspender hatte ein Verwandter bereits gebaut, das Mittel dafür hatten die Frauen zu Beginn der Krise bestellt. Durch leicht verkürzte Stunden bleibt zwischen den Kursen immer Zeit, damit sich weniger Menschen begegnen. Große Kurse müssen geteilt werden, alle Teilnehmer müssen in Tanzkleidung kommen. Alles muss auf Abstand funktionieren. „Bei Standard-Latein-Kursen war es immer normal, die Kunden auch anzufassen – das geht jetzt nicht mehr“, bedauert Sarah Temme. Jeder Tänzer muss in einer festgelegten Parzelle bleiben, die Lehrerinnen von vorne anleiten. Die Kinderkurse müssen sich weiter mit Online-Videos behelfen. Natürlich werden die Namen aller Anwesenden notiert, um Kontaktketten zu rekonstruieren.

„Trotz aller Auflagen überwiegt die Vorfreude, endlich wieder ein bisschen Leben ins Haus der Tänze zu bekommen und unterrichten zu dürfen“, jubeln die beiden Tanzlehrerinnen.

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