Talsperre Herbringhausen hat wieder eine imposante Mauer

Nach fast zwei Jahren Sanierung sind die beschädigten Stellen repariert. Das Bauwerk wechselte währenddessen den Besitzer.

Talsperre Herbringhausen hat wieder eine imposante Mauer
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Jetzt ist die Staumauer der Herbringhauser Talsperre wieder in ihrer ganzen beeindruckenden Größe zu sehen: Gestern feierten Wupperverband, Stadtwerke und Vertreter der Stadt den Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Luftseite der Mauer.

34 Meter hoch ist das Bauwerk, das den Herbringhauser Bach zur Talsperre macht. 116 Jahre ist das Gemäuer alt und es wurde schon mehrfach repariert. Doch 2015 war eine Generalüberholung der Luftseite notwendig: Viele Fugen und Steine, die die Mauer verkleiden, waren durch Witterungseinflüsse geschädigt.

„Wir haben an zahlreichen Stellen Proben genommen“, berichtet Friederike Mürkens, die die Herbinghauser und die Kerspe-Talsperre leitet. „An jeder Stelle war das Schadensbild anders — wie ein Puzzle.“

Die Fugen wurden überall erneuert, schadhafte Steine entfernt. Die Lücken sind jetzt mit Beton aufgefüllt, der aber mit handgefertigten Fugen so gestaltet ist, dass er sich kaum von den Bruchsteinen unterscheidet. „Die Fugen hat ein Kollege mit der Hand eingezeichnet“, erklärt Friederike Mürkens. „Es sollte ja nicht wie Lego aussehen.“

Sie hätten unterschiedliche Methoden zur Sanierung der Bruchsteinverkleidung geprüft und sich für diese entschieden, die nicht nur die kostengünstigste war, sondern auch diejenige, die am wenigsten Pflege braucht. Überzeugt habe sie eine Besichtigung der Glörtalsperre bei Breckerfeld, die vor zehn Jahren auf diese Weise saniert wurde: „Die sieht top aus“, sagt Mürkens.

Die Ingenieurin ist seit 2014 Chefin der beiden Talsperren und wechselte mit ihnen von den Stadtwerken zum Wupperverband. Denn Ende 2015 verkauften die Stadtwerke die Herbringhauser und die Kerspe-Talsperren an den Wupperverband, der damit 14 Talsperren betreut.

Insgesamt 13 Kollegen bekamen wie Friederike Mürkens durch den Verkauf einen neuen Arbeitgeber. Sie mussten zeitgleich zur Sanierung in den Betrieb integriert werden. „Das ist alles super gelaufen“, freut sich Claudia Klerx, Bereichsleiterin Talsperren. Die Arbeiten seien im Zeit- und Kostenrahmen geblieben.

Die gelungene Kooperation beim Eigentümerwechsel lobte auch Claudia Fischer von den Stadtwerken. Die Zusammenarbeit sei weiterhin vorbildlich. Denn die Stadtwerke bereiten weiterhin das Wasser der Talsperre im benachbarten Wasserwerk auf.

Georg Wulf, Vorstand des Wupperverbands, dankte allen Beteiligten für den reibungslosen Übergang. Und wies auf das Alter der Talsperre hin, die als eine der ersten Trinkwasser-Talsperren entstanden sei. Er bewundere das Können der Ingenieure, die damals die Mauer erbauten, die heute wieder so gut aussehe. „Wenn wir mit über 100 so knackig wären“, scherzte er. „Diese Mauer wird uns überleben.“

Bürgermeisterin Maria Schürmann, betonte, die Investition in das Bauwerk lohne sich. Die Talsperre diene der Trinkwasserversorgung und sei gleichzeitig ein beliebtes Freizeitgebiet.

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