Tag der Architektur: Reitest du noch– oder wohnst du schon?

Am Tag der Architektur können Wuppertaler hautnah die Lebensträume anderer erleben.

Wuppertal. Weder sanitäre Einrichtungen noch Heizung, dafür ein kräftiger Geruch nach Stallmist und Pferde-Schweiß - wer eine ehemalige Reithalle mit neuem Leben füllen möchte, begegnet ungeahnten Herausforderungen.

Doch Bauherr Christoph Janthur hatte gute Gründe, sich ausgerechnet für dieses Objekt im Ronsdorfer Quartier Erbschlö zu entscheiden: "Ich musste mit meinem Garten- und Landschaftsbau aus Remscheid weg. Drei Jahre habe ich nach einem neuen Standort für die Firma gesucht." Der entscheidende Hinweis kam dann von einem Bekannten. Vom Ergebnis können sich Wuppertaler am Wochenende beim "Tag der Architektur" überzeugen lassen.

Auf Fotos aus der Zeit vor dem Umbau erscheint die um 1900 gebaute Reithalle keineswegs einladend - ganz anders das heutige Äußere mit seiner Holzverkleidung. Um mehr Großzügigkeit zu erzielen, ließ Architektin Bettina Voss-Janthur, Schwägerin des Bauherrn, das Dach liften. So konnte eine zweite Ebene für eine Galerie mit Fenstern eingerichtet und der Wohnbereich auf 150 Quadratmeter erweitert werden.

Gegen Jahresende 2006 hatte der Umbau begonnen, schon am 1. April 2007 konnte Janthur einziehen. Von den Abbrucharbeiten bis zur Drainage war vieles in Eigenleistung entstanden. Alle übrigen Arbeiten wurden an Wuppertaler Firmen vergeben. Nicht nur deren Beitrag loben Bauherr und Architektin, sondern auch die gute Kooperation mit der Stadtverwaltung.

Mit "Grünbau" ist schließlich auch ein attraktiver Betrieb nach Wuppertal gezogen. Zwölf Mitarbeiter beschäftigt Janthur, der sein 50 Quadratmeter großes Büro gleich neben der Wohnung einrichten konnte. Das Außenareal umfasst rund 3000 Quadratmeter, dort lagern auch die Hackschnitzel, die Energie für die Fußbodenheizung liefern.

Helle Wände, dunkles Holz und bordeauxrote Zierelemente bestimmen die freundliche Farbgebung der Wohnung. Rundum zufrieden ist der Bauherr mit der Planung, es blieb sogar Platz für sein "Observatorium". Ein mächtiges Teleskop verweist auf sein Hobby: der Blick zu den Sternen.

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