Tafel: Unermüdliche Helfer für arme Wuppertaler

Die Wuppertaler Tafel hilft den besonders Bedürftigen. Dafür erhielt sie den Ehrenpreis beim BürgerTal-Wettbewerb.

Wuppertal. Die Wuppertaler Tafel, die mit dem Ehrenpreis von Bürgertal ausgezeichnet wird, ist Vorbild für viele ähnliche Institutionen in NRW. Durch den unermüdlichen Einsatz des Initiators Wolfgang Nielsen wächst die Organisation stetig und bietet dadurch nicht nur armen Menschen in Wuppertal umfassende Hilfe, sondern auch Menschen ohne festes Beschäftigungsverhältnis die Möglichkeit, in ihrem ehrenamtlichen Engagement eine feste Struktur zu finden.

"Von Obdachlosen über Hausfrauen und Angestellten bis zum Unternehmer haben wir jeden - unser Vorteil ist, dass wir sehr niederschwellig arbeiten. Für viele Leute ist das hier wie ein Therapieplatz", erklärt Nielsen. Stolz machen ihn Fälle wie die Frau, die früher auf der Straße gelebt hat, durch die Tafel in ein geordnetes Leben zurückgefunden hat und nun jeden Tag zum Helfen kommt. Über 200 Ehrenamtler sind in den verschiedenen Bereichen tätig. Dazu kommen sechs Festangestellte, sechs Zivildienstleistende, 45 1,50-Euro-Jobber sowie viele Menschen, die ihre von der Justiz auferlegten Sozialstunden hier ableisten.

Hektisch laufen schwer beladene Menschen in der Küche und in den weitläufigen Vorratskellern umher. Bis zu 500 Mittagessen werden bei der Tafel pro Tag verteilt, bis zu 250 Abendmahlzeiten und Frühstück - am Monatsende mehr als zu Beginn. Alleine 40 Leute helfen jeden Mittag, Brötchen zu schmieren, Gemüse zu schneiden und Portionen auszuteilen.

Eine Erzieherin leitet in ihrer Freizeit die Kindertafel, deren Andrang ständig wächst. "Wir bekommen bald noch einen neuen Gebäudeteil dazu - dann kann die Kindertafel dorthin umziehen", plant Nielsen. Zusätzlich werden Brot, Gemüse, Konserven und Kekse an Bedürftige verteilt. Die Nahrungsmittel sind auch für viele Helfer ein wichtiger Anreiz. Auch das Sozialkaufhaus und der Büchermarkt wären ohne Ehrenamtler nicht möglich. Andere holen Ware in Supermärkten oder helfen im Büro.

"Am wichtigsten ist eigentlich unser Medimobil", sagt Nielsen. Je einen Tag pro Woche ist es mit ehrenamtlichen Krankenschwestern und Ärzten im Städtedreieck unterwegs, um Obdachlosen und Bedürftigen eine medizinische Grundversorgung zu ermöglichen. "Die Tafel muss immer vom Bürger ausgehen", betont Nielsen, der selbst ohne Bezahlung täglich von morgens bis abends im Büro sitzt und die Tafel organisiert. Ohne dieses breite ehrenamtliche Engagement wäre die Stadt ärmer.

Mit der Wuppertaler Tafel ist die Vorstellung der Preisträger dies diesjährigen BürgerTal-Wettbewerbs abgeschlossen. In der kommenden Woche wird die WZ die Serie BürgerTal über ehrenamtliches Engagement für Wuppertal fortsetzen.

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