Südstädter bangen um ihren Supermarkt

Rewe erwägt, die Kaufpark-Filiale an der Blankstraße noch in diesem Jahr zu schließen.

Südstädter bangen um ihren Supermarkt
Foto: afi

Südstadt. Die Gerüchte in der Südstadt mehren sich: Der Rewe-Ihr Kaufpark-Markt an der Blankstraße solle noch in diesem Jahr schließen, möglicherweise bereits im September. Auf WZ-Anfrage bestätigt der Rewe-Konzern das Aus nicht, schreibt aber ganz deutlich: „Mit den derzeitigen Rahmenbedingungen hat der Standort keine Zukunft, so dass eine Schließung im Laufe des Jahres 2018 möglich ist.“ Die Mitarbeiter seien bereits über mögliche Szenarien informiert worden. „Die Gespräche bezüglich des Standortes laufen derzeit weiter und Rewe möchte den Standort gerne entwickeln.“

Über das Wie und damit die Frage, ob es möglicherweise einen neuen Markt an der Blankstraße geben wird, dazu äußerte sich Rewe, dass das Ladenlokal gepachtet hat, auf eine zweite Anfrage hin bislang nicht. Das Gebäude, so heißt es nach WZ-Informationen, befindet sich nicht mehr in zeitgemäßem Zustand, so dass sogar über einen Abriss gemutmaßt wird. Im Erdgeschoss ist der Kaufpark angesiedelt, das China-Restaurant im Obergeschoss ist schon seit längerem geschlossen. Die Stadt würde sich einen Erhalt der Nahversorgung an diesem Standort ausdrücklich wünschen, sei sie doch wichtig für den Stadtteil.

Nun ist die Südstadt zwar nicht Beyenburg oder der Dönberg, wo es praktisch gar keine Einkaufsmöglichketen mehr gibt. Allerdings würden gerade ältere Menschen im Bereich Blankstraße es bedauern, wenn Rewe die Filiale aufgeben würde. „Viele haben sich schon bei uns gemeldet“, bestätigt Ralph Hagemeyer, der Vorsitzende des Bürgervereins Elberfelder Südstadt. So gebe es zum Beispiel zahlreiche, durch das Altenheim Augustastraße/Blankstraße verwaltete Altenwohnungen, in denen sich die Bewohner selbst ernähren und ihre Lebensmittel selbst einkaufen. Da sei die Nähe zum Kaufpark ideal. Der von Hagemeyer geschilderte Vorteil für die Bewohner, dass der Markt relativ klein und überschaubar sei, ist aus Konzern-Sicht aber eher ein Nachteil, wie auch der Vereinsvorsitzende einräumt: Die Supermarkt-Betreiber ziehen lieber großflächige Märkte vor.

Allerdings habe Hagemeyer im Gespräch mit einem Rewe-Bezirksmanager erfahren, dass der Konzern den Markt möglicherweise nicht schließen werde, wenn die Filiale die zukünftige Miete — der Vertrag laufe im Sommer aus — und weitere Kosten wieder einspiele. Deshalb hat der Verein in einem Rundschreiben, das im Viertel rumgeht und auch aushängt, die Südstädter aufgefordert, wieder vermehrt vor der Haustür einzukaufen. est

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