Studierende organisieren „Pausenstoff“

Am Bergischen Kolleg übernimmt jetzt eine Genossenschaft den Betrieb der Cafeteria, gegründet von den Schülern.

Studierende organisieren „Pausenstoff“
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Studierende des Bergischen Kollegs werden sich künftig in den Pausen wieder mit frischem heißen Kaffee und belegte Brötchen stärken können. Denn eine Gruppe Studierender hat sich zu einer Genossenschaft zusammengetan, um die stillgelegte Cafeteria wieder zu betreiben. Am Montag gründete sich in der Aula des Kollegs die Schülergenossenschaft „Pausenstoff“ — die erste in Wuppertal.

Am Bergischen Kolleg legen Erwachsene im zweiten Bildungsweg das Abitur und das Fachabitur ab. Rund 400 junge Menschen besuchen die Bildungseinrichtung am Fuße des Grifflenbergs derzeit. Und viele wünschen sich zwischendurch eine Stärkung.

Deshalb haben alle bedauert, dass Anfang des Jahres die Cafeteria in dem kleinen Gebäude auf dem Schulhof schließen musste. Die wurde bis dahin von einem Cafeteria-Verein betrieben. Weil die Küche aber nicht mehr den aktuellen Standards entspricht, dürfen dort keine Brötchen mehr von Hand geschmiert werden. Fertig belegte Brötchen wiederum waren zu teuer, der Verein konnte die Cafeteria nicht mehr wirtschaftlich betreiben.

Viele Studierende holten sich ihren Pausen-Imbiss im nahe gelegenen Discounter, „aber wir haben nur 15 Minuten in der großen Pause“, erklärt Marc Hülsen, einer der Gründer der Schülergenossenschaft, das Problem. „Und dort gibt es höchstens abgepackte Sandwiches“, bedauert Sarah Münch, ebenfalls Initiatorin.

Lehrerin Antje Hantel hat dann von einem Vortrag die Idee einer Schülergenossenschaft mitgebracht. Die Idee fand einige Mitstreiter - Schüler, Lehrer und auch ehemalige Schüler sagten zu, Anteile (pro Stück fünf Euro) zu kaufen. Zunächst lief ein Probebetrieb: „Wir haben Kaffee und Tee gekauft, das Geschäft immer weiter ausgebaut“, berichtet Marc Hülsen. Die Schüler stellen ihre Arbeitskraft ehrenamtlich zur Verfügung, so bleibt das Unternehmen wirtschaftlich.

Nach einer Umfrage entschieden die engagierten Schüler, normale und Mehrkornbrötchen anzubieten, geliefert von der Biobäckerei Fischer in Ronsdorf, Tee und Kaffee kommen von der Gepa. Dazu gibt es Softdrinks und klassische Schokoriegel, aber auch dabei soll es künftig ein Angebot aus fairem Handel geben. „Das wird alles sehr gut angenommen“, berichtet Sarah Münch.

Unterstützung erhielten die Schüler von Volker Beckmann, Landeskoordinator der Schülergenossenschaften, von denen es 70 in NRW gibt. Er betont: „Schüler erwerben bei einem solche Projekt auch berufliche Kompetenzen.“ Als Paten-Unternehmen steht den Schülern die Allgemeine Baugenossenschaft Wuppertal zur Seite. Vorstand Michael Garnich hat mit ihnen unter anderem die Satzung erarbeitet. Er betont: „Genossenschaft ist sexy.“ Diese Unternehmensform biete viel Möglichkeiten. Auch die Stadtsparkasse unterstützt das Engagement und spendete zur Gründung 500 Euro für die Genossenschaft.

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