Studenten verteidigen China

Der Konflikt in Tibet beschäftigt auch chinesische Studenten an der Uni - die sehen ihr Land zu Unrecht am Pranger.

Wuppertal. Die Bilder gingen um die Welt: Seit die chinesische Regierung den Aufstand in Tibet brutal niederknüppeln ließ, diskutiert Deutschland über einen Boykott der Olympischen Spiele. Wie aber denken junge Chinesen über dieses Thema? Die WZ sprach mit Studenten und einem Professor an der Bergischen Uni - sie sehen keinerlei Unrecht bei der chinesischen Regierung und greifen sogar den Dalai Lama an.

Die Studentin Qing Wang betont: "Wir sind stolz, dass wir die Olympischen Spiele ausrichten dürfen. Und wir alle finden, dass es in China aufwärts geht. Wir haben aber den Verdacht, dass es genau dies ist, was die westlichen Länder beunruhigt. Wenn sie China wegen Tibet anklagen, ist das nur ein Vorwand, um Chinas Image zu beflecken. In Wahrheit macht den Europäern die starke Entwicklung unseres Landes Angst."

Professor Yuan bestätigt auch dies und fügt an, dass es Zeit sei, mit dem positiven Bild vom Dalai Lama aufzuräumen: "Es ist lächerlich, ihn einen Menschenrechtler zu nennen! Als er Herr in Tibet war, sind viele brutale Dinge geschehen. Er sagt jetzt, er wolle keine Unabhängigkeit für Tibet - aber das ist es, was er im Kern fordert." Der Professor geht noch weiter: "Die Menschen in Tibet sind zufrieden, denn auch ihr Lebensstandard hat sich enorm verbessert. Der Dalai Lama spricht nicht für sie, sondern nur für ein paar hundert Leute."

Eine junge Frau berichtet von einer Tibeterin, mit der sie sich ein Studentenzimmer geteilt hat. "Sie hat mir erzählt, dass sie nur 300 Punkte für die Aufnahme an die Universität brauchte, während für uns anderen die Mindestpunktzahl von 500 gilt. Außerdem müssen sich Tibeter nicht an die Familienplanung halten, sondern dürfen so viele Kinder bekommen, wie sie wollen."

"Natürlich ist es wahr, dass die kulturelle Identität der Tibeter leidet; das gibt es zum Beispiel auch in der Mongolei. Aber so ist es eben überall, weil die Welt globaler wird und der Identitätsverlust eine Tendenz in allen Ländern ist", rechtfertigt Professor Yuan die Politik der Regierung und sieht sich erneut von den Studenten bestätigt.

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