Student der Musikhochschule Wuppertal bringt mit Freund CD heraus „Larifari“ : Freude an Musik für Kinder

In der Familie wurde eigentlich immer Musik gehört. „Ich war schon immer umgeben von Musik“, strahlt Jan Hinrichs. Als er dann eine Gitarre in Händen hielt, kam wie selbstverständlich der Gedanke: „Okay, jetzt kann ich meinen ersten Song schreiben.“ Da war er acht Jahre jung.

 Jan Hinrichs und die fast fertige erste CD von „Larifari“.

Jan Hinrichs und die fast fertige erste CD von „Larifari“.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Heute zählt er knapp 25 Jahre, studiert an der Musikhochschule Wuppertal, arbeitet an der Bergischen Musikschule. Und hat das Duo „Larifari“ gegründet, mit dem er im Juli eine erste CD auf den Markt bringen wollte. Die Coronakrise brachte das Vorhaben durcheinander. „Wir haben drei Jahre Geld, Liebe, Zeit und Herzblut in das Projekt investiert, das nichts Halbherziges werden soll“, gibt sich der sympathische junge Mann entschlossen.

Zwei Leidenschaften prägen das junge Leben des Marburgers bislang: die Arbeit mit Kindern und die Musik. Zum Gitarrenspiel gesellten sich schon früh das Pfadfindertum und die Mitwirkung an Jugendfreizeiten. In der 13. Klasse absolvierte er bei einem Musikpädagogen in Hamburg ein Praktikum, das ihm die Verknüpfung seiner Neigungen bot und klarmachte, was er nach dem Abitur studieren wollte: Gitarre und elementare Musikpädagogik an den Musikhochschulen in Wuppertal und Köln.

Zuvor aber stand ein anderes Projekt an: Zusammen mit seinem Schulfreund Henri Heiland und einem Kumpel „ging es weg von Schule, Rollen und Systemen“: In einem Twingo, den sie mit diversen Instrumenten und Aufnahmegeräten vollpackten, fuhr das Trio nach Estland. Dort arbeiteten die jungen Männer auf einer Schaffarm und nahmen Indiepopmusik für eine CD auf.

Bis bei Jan ein Kinderlied „aufploppte“: „Es ist einfach so passiert“, erinnert er. Er spielte das Lied seinen Freunden vor, die begeistert reagierten. Fortan schrieben er und Henri Kinderlieder, während „die Indiepopmusik im Stau“ stecken blieb. Als „Jan und Henri“ veröffentlichten sie ihre erste Platte.

Wieder zurück in Deutschland tourten die beiden ein Jahr durch Marburg, stellten ihre Musik auf der Straße und in Kitas vor. Nahmen den Spaß mit ins Studium, das Jan nach Köln und Wuppertal führte, während Henri an der Popakademie in Mannheim Musikbusiness lernte. Womit sich die Freunde gut ergänzen.

Das erste Kinderlied ploppte
bei ihm einfach so auf

Derweil erfuhren sie viel Zuspruch für ihr Musikengagement, das einen Namen brauchte, der die beiden von den Erdmännchenfiguren (Jan & Henry) des Kinderkanals unterscheiden sollte. Vor zweieinhalb Jahren wurde „Larifari“ geboren, das das „alte Projekt in ein neues Gewand“ kleidete. Sein Ziel: „Musik für alle machen, Spaß für die ganze Familie, die ja bei Kinderliedern mithört.“

Mal mit eher rockigen, mal mit ruhigeren, akustischen Songs. Immer in deutscher Sprache. Mal zu zweit, mal mit Mitwirkenden wie Eva Sauter, die für die erste CD von „Larifari“ Stimme und Songs beisteuert. „Wir haben aber immer den Hut auf, schreiben die Lieder, drehen die Musikvideos, machen die Promo.“ Aufgenommen wurden die Songs in der Mannheimer Wohnung von Henri. Der umfassende Titel „Ob groß, klein, dick, dünn, blau oder durchsichtig“ soll Antwort auf die Frage sein, was die CD ausmacht, erklärt Jan.

Und doch ist die Freude aktuell etwas getrübt. Grund: Ein vom Englischen ins Deutsche übersetzter Song bedarf der rechtlichen Genehmigung, die zwar zugesagt, wegen der Coronakrise aber in eine unbestimmte Zukunft verschoben wurde. „Wenn wir sie haben, brauchen wir nur vier Wochen, bis die CD auf den Markt kommen kann.“ Release-Konzerte und eine Herbsttour, auch Auftritte in Wuppertal, sollen folgen.

Was nicht heißt, dass das Duo nun keine Musik macht. Bei der Mannheimer Music Week im Mai tourte es durch Wohnsiedlungen in Mannheim. Außerdem ist da ja noch das Studium, das coronabedingt auch weitgehend virtuell verlief. Genau wie Hinrichs’ Arbeit als Musiklehrer an der Bergischen Musikschule, wo er (natürlich) in der Musikalischen Früherziehung und im WoW-Kids-Projekt mitwirkt. Über ein Video Kindern den Spaß an der Musik vermittelte.

Sein Credo: „Es geht uns um Spaß, die Liebe zur Musik und um Freundschaft. Wir planen keine riesige Musikerkarriere, sondern nehmen, was kommt.“ Vielleicht kommen ja bald Lizenz und CD.

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