Stromberg-Star: „Ich habe dem TiC-Theater viel zu verdanken“
WZ-Interview: Beruflich ist Christoph Maria Herbst ein Büro-Ekel – in der Kult-Serie „Stromberg“. Privat mag der gebürtige Wuppertaler das Luisenviertel.
Herr Herbst, sind Sie ein "typischer" Wuppertaler?
Christoph Maria Herbst: Wie sieht der denn aus?
Herbst: Mit solchen Klischees kann ich nicht dienen - dafür habe ich mich immer als zu kommunikativ und zu weltoffen empfunden. Ich habe früh den inneren Rheinländer in mir entdeckt und lebe ihn aus. Ich habe mich ja auch in Köln niedergelassen.
Herbst: Die Geburtstadt ist natürlich ein Ort, mit dem man immer mit einer virtuellen Nabelschnur verbunden sein wird. Ich bin aber keiner, der die Stadt der Herkunft idealisiert oder romantisiert. Die emotionale Verbundenheit entsteht durch die Familie und die Freunde, die ich hier immer noch habe. Und Wuppertal hat viele schöne Plätze.
Herbst: Ich mag das Briller Viertel und das Luisenviertel sehr gerne. Meine Großmutter hat an der Friedrich-Ebert-Straße gewohnt und ging regelmäßig in die Laurentiuskirche. Auch ich habe dort viele Messen erlebt. Mir gefällt, wie sich das Viertel entwickelt hat. Meine Eltern überlegen, in die Mundus-Senioren-Residenz zu ziehen. So würde sich ein Kreis schließen.
Herbst: Natürlich! Damals hieß das TiC noch "TiBs" - Theater in der Borner Schule. Zur Eröffnung haben wir ein Zelt auf dem Schulhof aufgebaut und das Stück "Der Ritter vom Mirakel" gespielt. Und dann ging es los - unter der Regie von Hans Richter und mit Stücken wie "Barfuß im Park" oder "Boeing Boeing". Auch die künstlerischen Experimente wie "Macbeth" sind haften geblieben.
Herbst: Ich habe dem TiC natürlich viel zu verdanken. Dort habe ich meine ersten semiprofessionellen Schritte gewagt. Das TiC hat mir aber auch, ohne es zu wollen, Steine in den Weg gelegt. Als ich mich an Schauspielschulen in ganz Deutschland beworben habe, hieß es überall, ich sei schon zu weit. So habe ich mich dann direkt an Theatern beworben.