Tarifverhandlungen Streik in Wuppertal: Sogar die Schwimm-Stadtmeisterschaften fielen aus

Wuppertal · Am Dienstag war die Wuppertaler Stadtverwaltung wieder in vielen Bereichen lahmgelegt. Auch viele Kitas blieben dicht. Laut Verdi zeigten die Betroffenen jedoch Verständnis.

Die städtischen Kitas blieben geschlossen.

Die städtischen Kitas blieben geschlossen.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Die Gewerkschaften Verdi und Komba haben die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst am Dienstag zu Streiks aufgerufen, der sich in vielen Bereichen der Stadtverwaltung Wuppertal auswirkte. So blieben die städtischen Kindergärten flächendeckend geschlossen. „Eine Notdienstvereinbarung ist mit uns nicht geschlossen worden“, berichtet der erste Vorsitzende der Komba, Jörg Beier,. „Eine Kita mit einer Gruppe hatte geöffnet“, verrät Geschäftssekretärin Sinem Dogan von Verdi, Bezirk Düssel-Rhein-Wupper. Diese Mitarbeiter seien nicht gewerkschaftlich organisiert.

„Es haben Mütter und Väter, deren Kinder in städtischen Kitas untergebracht sind, bei uns angerufen“, berichtet Beier. Ebenso seien telefonische Nachfragen beispielsweise beim Ausländeramt und den Einwohnermeldeämtern bei Verdi aufgelaufen. Nachdem er ihnen erklärt habe, dass der eklatante Mangel an Fachkräften und die schlechte Bezahlung im öffentlichen Dienst zu den hohen Wartezeiten und den Mangel an Kitaplätzen geführt habe, hätten die Anrufer Verständnis gezeigt, so der Gewerkschafter.

Die Liste der vom Streik betroffenen Betriebe ist länger: Die Müllabfuhr, das Müllheizkraftwerk und die Recyclinghöfe wurden ganztägig bestreikt. Die Stadt Wuppertal bittet auf ihrer Homepage, nicht geleerte Mülltonnen draußen stehen zu lassen. Die Abfuhr-Termine würden nachgeholt werden. Die Busse und Schwebebahnen der WSW fuhren nicht und die WSW-Kundencenter blieben geschlossen. „Die Verwaltung arbeitet eingeschränkt“, informiert Dogan. Die Einwohnermeldeämter seien durch eine Umorganisation nicht komplett geschlossen worden, ebenso habe das Straßenverkehrsamt mit Einschränkungen geöffnet gehabt – es kam zu längeren Wartezeiten. Erhebliche Störungen mit Wartezeiten gab es auch beim Bergischen Servicecenter.

Alle städtischen Bäder blieben geschlossen. „Die Stadtmeisterschaften im Schwimmsport-Leistungszentrum sind ausgefallen“, teilt Alexandra Szlagowski von der Stadt Wuppertal mit. „Zum einen streiken auch die Kollegen in den Bädern. Zum anderen konnten die Schulen ihre Teilnahme durch die Busstreiks nicht zusichern, da unklar war, wie die Schüler dahin gekommen wären“. „Betroffen sind 31 Mannschaften aus Wuppertal, Solingen, Remscheid und dem Bergischen Kreis“, sagt Désirée Richter.

Ein Ersatztermin ist für den 27. April angesetzt. Es hätte aber auch schon Rückmeldungen gegeben, dass an diesem Tag nicht alle Schulen könnten. „Man kann es eben leider nicht allen recht machen“, fasst Richter die Planung zusammen.

Wuppertaler Schüler haben sich offensichtlich ganz gut auf die Situation eingestellt. „Wir führen an Streiktagen einen ganz normalen Schulunterricht durch. Die Streiks sind Tage zuvor angekündigt und wir sind der Auffassung, dass man sich auf diese Situation frühzeitig einstellen kann“, sagt der Schulleiter des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau in Barmen, Rainer Kokenbrink.

Auch an der Realschule Vohwinkel seien es nur wenige Schüler, die wegen der Streiks von ihren Eltern freigestellt werden, teilt Schulleiter Burkhard Eichhorn mit. am/ war

(am/war)
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