Streik: Freitag Busse und Müll

Am Freitag ist der Nahverkehr das Ziel – besonders Früh-Pendler sind betroffen.

<strong>Wuppertal. Die Gewerkschaften Verdi und Komba ziehen die Zügel an und versuchen, mit Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in Wuppertal mehr Druck im laufenden Tarifkonflikt aufzubauen. Ab 5.15Uhr gibt es Streikversammlungen des Fahrpersonals der Stadtwerke. Die Bus- und Schwebebahnfahrer streiken dann nach Auskunft von Verdi bis 6 Uhr. Es ist daher mit Verspätungen und Ausfällen im morgendlichen Berufsverkehr zu rechnen, besonders Berufspendler sind in dieser Zeit betroffen. Ab 10 Uhr werden alle anderen Beschäftigten der WSW-Unternehmensgruppe zu Warnstreik aufgerufen - das Fahrpersonal ist davon ausgenommen. Die Straßenreinigung streikt bis 14 Uhr, der Müll wird gar nicht abgeholt. Auch die Beschäftigten von der Straßenunterhaltung und der Ressorts Grünflächen und Forsten streiken den ganzen Tag. "Das Angebot der Arbeitgeber kommt bei den Kollegen der Müllabfuhr mit 1250 Euro netto im Portmonee als pure Provokation an", erklärte am Donnerstag Grit Genster von Verdi.

Parkende Autos und Kinderwagenstau

Am Donnerstag haben unterdessen die Angestellten im Sozialbereich gestreikt. Dazu zählten auch die Kindergärterinnen. Vor der städtischen Tageseinrichtung für Kinder in der Untergrünewalderstraße herrschte Ausnahmezustand. Parkende Autos mit Warnblinkanlage blockierten die Fahrbahn - Kinderwagenstau auf dem Gehweg. Pünktlich um 12.30 Uhr machten 695kommunale Kindertagesstätten in ganz NRW ihre Pforten dicht. Allein in Wuppertal gingen Mitarbeiter von 96 städtischen Einrichtungen auf die Straße, um für höhere Löhne und und gegen eine Erhöhung der Arbeitszeit zu demonstrieren.

Die meisten Eltern, die ihre Kinder früher als gewohnt (16 Uhr), aus dieser Tagesstätte abholen mussten, zeigten Verständnis:

"Soziale Berufe sind für die Gesellschaft notwendig und bekommen in Deutschland zu wenig Anerkennung. Da ich Lehrerin bin, nehme ich im Falle eines längeren Streiks mein Kind einfach in den Unterricht mit", sagt Petra Grünke. Bei Hausmanns kam der Zufall zu Hilfe. Oma Adelheid Hausmann ist aus Offenburg zu Besuch und hat Zeit, den Enkel abzuholen.

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