Straßenreparatur kostet mehr als eine Million

Mit den Unwetterschäden werden die Stadt und Fremdfirmen eine Weile beschäftigt sein.

Straßenreparatur kostet mehr als eine Million
Foto: Stadt Wuppertal

„Es wird siebenstellig werden“. Soviel kann Stefan Lederer, Abteilungsleiter im Ressort Straßen und Verkehr, schon sagen. Dabei lassen sich die Kosten für all die Schäden, die die Unwetter an Straßen und Wegen hinterlassen haben, noch nicht exakt schätzen.

Etwa 200 Baustellen müssen die Straßenbauer der Stadt derzeit abarbeiten. Das Wasser hat Pflastersteine weggespült, ganze „Asphaltschollen“ gelöst, teilweise Schotter aus dem Untergrund wegtransportiert und so Gräben und Löcher gerissen. Die größten Schäden gibt es am Sedansberg, am Rott, an der Wiesenstraße, der Briller Straße und der Friedrich-Ebert-Straße, an der Kuhler Bachstraße und der Theodor-Heuss-Straße. Allein die Reparatur der Sedanstraße werde 200 000 Euro kosten, kündigt Lederer an. Die Reparatur des Gehwegs an der Tannenstraße werde mit rund 50 000 Euro zu Buche schlagen. Die Stadt hoffe auf Soforthilfe vom Land.

Eine Ursache der Schäden sei auch der schlechte Zustand von Straßen und Wegen, macht Stefan Lederer aufmerksam. Neu asphaltierte Fahrbahnen seien auch nach dem Regen noch in Ordnung. Aber Straßen mit Löchern und Flicken hätten seit dem Unwetter noch mehr Schäden.

Gut zu erkennen ist das an der Straße Ziegenburg, einer kleinen Stichstraße auf der Hardt. Hier haben Stadtmitarbeiter am Dienstag den Gehweg neu asphaltiert, in den das Wasser 30 bis 40 Zentimeter tiefe Gräben gerissen hatte. Vier Stunden waren die drei Straßenbauer beschäftigt, bis sie die etwa 20 Quadratmeter große Fläche Schotter aufgefüllt und diesen verdichtet, Asphalt aufgetragen und geglättet haben.

Auf der Straße selbst, auf der der Asphalt das alte Kopfsteinpflaster stellenweise wieder freigegeben hat, sind noch zahlreiche Löcher. An mancher Kante ist zu sehen, dass der Asphalt erst kürzlich abgerissen ist. Einige Meter weiter hat der Gehweg gegenüber ebenfalls eine 30 Zentimeter tiefe Rinne. An anderen Gehwegen der Stadt habe der Regen lockere Kleinpflaster-Steine weggespült, erklärt Stefan Lederer. „Wenn sich ein Stein löst, gibt es einen Domino-Effekt.“ Ist die Abdeckung geöffnet, wird der darunter liegende Schotter ausgespült.

Am Morgen nach dem Starkregen am 29. Mai liefen 88 Meldungen bei der Stadt ein. Straßenwärtermeister Stefan Rieck vom Betriebshof der Stadt berichtet, dass sofort alle Kolonnen — insgesamt 30 städtische Straßenbauer — damit beschäftigt waren, die Schäden abzusichern und dann zu reparieren. „Es ist gut, dass wir noch eigene Leute haben“, betont er. „Mit Fremdfirmen hätten sie nicht so schnell reagieren können.“ Seither machten sie nichts anderes. Damit sie aber auch wieder andere Aufgaben wie Grünschnitt und Schilderreparatur übernehmen können, werden jetzt auch Fremdfirmen engagiert.

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