Suche geht weiter Noch immer keine Spur von Störstein Tuffi

Wuppertal · Das Wuppertal-Maskottchen wurde von den Fluten mitgerissen. Doch wo ist der drei Tonnen schwere Störstein jetzt?

 Ein gigantischer Knäuel aus Treibholz, Gerüstteilen und Absperrgittern hatte sich am Döppersberg in der Wupper gebildet. Am Montagabend wurde er beseitigt.

Ein gigantischer Knäuel aus Treibholz, Gerüstteilen und Absperrgittern hatte sich am Döppersberg in der Wupper gebildet. Am Montagabend wurde er beseitigt.

Foto: WZ/Andreas Boller

Im September 2020 hat Tuffi als sogenannter Störstein Platz in der Wupper genommen. Als die Wupper ab Mittwochabend zum reißenden Fluss wurde, hat das Wuppertal-Maskottchen seinen angestammten Platz verlassen. Tuffi wurde weggeschwemmt. Am Standort unterhalb der Schwebebahnstation Adlerbrücke ist jedenfalls seit dem Hochwasser nichts mehr zu erkennen.

„Leute wollen Tuffi am Islandufer gesehen haben, ich denke aber, sie haben nur den Biber entdeckt“, sagt Dajana Meier, Vorsitzende des Vereins Neue Ufer und Ideengeberin der Störsteine. Fotograf Klaus Stein teilte Bilder bei Facebook, nach denen es Tuffi womöglich gar nicht weit abgetrieben hat. Es ist aber noch unklar, ob der Stein unter der Wasseroberfläche wirklich die umgestürzte Statue ist. Eine intensive Suche von WZ-Redakteur Günter Hiege blieb ebenfalls ohne Erfolg.

Der von der Stadtsparkasse gesponserte „Bonny Biber“ hat die Flut offenbar gut überstanden. Als der Wasserpegel sank, war er an seinem angestammten Platz am Islandufer wieder gut zu erkennen. Auch von „Lucky Lachs“, den Bildhauerin Christiane Püttmann bereits 2019 an der Rosenau ins Wasser entlassen hat, gibt es keine Vermisstenmeldung. Meier schätzt: „Wahrscheinlich, weil Lachs und Biber kleiner waren.“ Und  weniger Widerstand boten.

Meier geht fest davon aus, dass Tuffi bald gefunden werden wird. Sollte die Figur nur ein paar kleinere Schäden davongetragen haben, soll sie einfach wieder aufgestellt werden. „Das gehört dann zur Geschichte dazu“, sagt Dajana Meier. Sollte Tuffi allerdings ernsthaft beschädigt sein, wäre das „ein Drama“. Über den Preis der Skulptur schweigt der Verein Neue Ufer.

Wie das Hochwasser das Renaturierungsprojekt der Wupper geschädigt hat, darüber konnte sich der Wupperverband noch kein Bild machen. Sprecherin Susanne Fischer sagte der WZ: „Wir sind noch dabei, alle Schäden überhaupt aufzunehmen, daher haben wir zurzeit noch kein vollständiges Gesamtbild, weder was die Bachläufe betrifft noch was die Renaturierungen der Wupper angeht.“

Sonntag und Montag sei der Wupperverband mit allen Kräften dabei, Treibgut aus der Vorsperre zu entfernen, das teils mit giftigen Substanzen behaftet ist. Für die Wupper-Talsperre haben die Behörden Umweltalarm ausgerufen. Wie allerdings das Hochwasser die Wasserqualität der Wupper beeinträchtigt, dazu konnte Fischer noch keine Einschätzung abgeben.

An der Schwebebahnstation Döppersberg hatte sich seit dem Unwetter ein riesiger Knäuel aus Treibholz, Gerüstteilen und Absperrungsgittern gebildet. Tagelang tat sich nichts. Am Montagabend wurde schließlich dem Wirrwarr   mit schwerem Gerät zu Leibe gerückt. Die starke Strömung hat weitere Teile des Baugerüstes und Absperrungen bis hinunter zur Alexanderbrücke mitgerissen.

Die Feuerwehr hat noch alle Hände voll zu tun, um Menschen zu helfen, deren Keller vollgelaufen sind. Weitere Einsätze gab es am Montag und Dienstag zum Beispiel am Werther Hof, Fuchsstraße, Wesendonkstraße und Unterdörnen und an der Friedrich-Engels-Alee. „Der Schaden ist vor einigen Tagen entstanden, aber in einigen Fällen sind die Betroffenen erst am Montag in ihre Häuser oder Geschäfte zurückgekehrt und haben den Schaden dann gemeldet“, berichtet Manuel Packhäuser von der Berufsfeuerwehr.

Die von Wasserschäden besonders betroffenen Straßenzüge erkennt man an den Müllbergen vor den Haustüren. Die AWG wird noch einige Tage brauchen, um Möbel, Wandverkleidungen und Teppiche abzutransportieren. „An der Müllverbrennungsanlage wird kurzfristig eine Sonderdeponie angelegt, die Genehmigung der Bezirksregierung liegt vor“, sagt AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach.

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