Dann kommt Anders - zum Soundcheck noch im braunen Schlabber-Pulli - und begrüßt die Nachwuchssängerin freundlich. "Das mit dem Lampenfieber kriegen wir schon hin", sagt er, signiert für sie den WZ-Bericht vom Casting und muntert sie auf: "Wir proben ein paar Mal und dann kann nichts schiefgehen."

Zwei Stunden später ist die Elberfelder Friedhofskirche voll besetzt, das Konzert beginnt - und nicht Angela, sondern Anders patzt: Der schwärmt nämlich vom wunderschönen Ambiente - in der "Ludwigskirche". Was folgt, ist allerdings tadellos: Begleitet von E-Piano, Gitarren, Saxophon und Flöte, singt Anders Klassiker von "Oh Tannenbaum" bis "Alle Jahre wieder" und internationale Songs wie "Let it snow" in teils stimmungsvoll ruhigen, teils swingenden Arrangements - und jeder Ton sitzt.

Und auch "das Lied, ohne das Sie mich wahrscheinlich gar nicht kennen würden" fehlt nicht: "You’re my heart you’re my soul" singt Anders in einer ruhigen Variante ohne Quietsch-Chor - und dazu lässt er auch die 250Zuhörer mitsingen.

Zum Schluss kommt Angelas großer Auftritt: Als "ganz besonderes Talent" kündigt Anders seine Duettpartnerin an - und dann singt die Elfjährige "Stille Nacht, heilige Nacht". Zunächst solo, dann im Duett mit Thomas Anders - mit klarer Stimme, fehlerfrei und souverän. Das belohnen die Zuschauer mit minutenlangem Applaus. Der Beginn einer Gesangskarriere? Angela weiß es noch nicht. "Aber ich hoffe es natürlich."