Stiftung Tannenhof investiert Millionen - auch in Barmen

Großprojekt in Remscheid und Dependance in Barmen sind geplant.

Barmen. Die Zeit, da sich die Türen der Psychiatrie für lange Jahre hinter den Patienten schlossen, ist vorbei. „Der Durchschnittspatient bleibt heute drei bis vier Wochen“, sagt Professor Dr. Klaus Windgassen, Ärztlicher Direktor der Evangelischen Stiftung Tannenhof. Also muss das Krankenhaus in Remscheid-Lüttringhausen sich verändern. Konzeptionell und baulich.

Daher sind moderne Räume geplant auf dem Gelände des Tannenhofs. Mit dem gestern bei der Stadt Remscheid eingereichten Bauantrag soll bis 2013 direkt angrenzend an das bestehende Jochen-Klepper-Haus ein neues Stationsgebäude entstehen. 9,8 Millionen Euro investiert die Stiftung Tannenhof dazu an ihrem Sitz in Lüttringhausen. Der dreigeschossige Neubau wird vor allem jene 63 Patienten aufnehmen, die heute noch in dem benachbarten Ludwig-Steil-Haus behandelt werden. Wie viele andere Klinikgebäude ist das Steil-Haus mehr als 40 Jahre alt und entspricht mit seinen Doppelfluren längst nicht mehr den modernen Anforderungen. Es wird entkernt und umgebaut.

Im neuen Ergänzungsbau mit einer Nutzfläche von 2600 Quadratmetern liegen die Patienten in Ein- oder Zweibettzimmern. Drei psychiatrische Intensivstationen sind darin untergebracht und außerdem eine zentrale Patientenaufnahme. „Viele, die sie betreten, sind schwerkrank, erregt und suizidal“, berichtet Professor Windgassen. Die neue Aufnahme soll ihnen die Angst nehmen, zugleich aber ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten.

Geht es nach dem Leitungsteam mit dem kaufmännischen Direktor Dietmar Volk, Klaus Windgassen und Pfarrer Uwe Leicht ist der Neubau nur der Auftakt für eine umfassende Neukonzeption des 400 Betten zählenden Krankenhauses. In Remscheid und Wuppertal leistet es die psychiatrische Versorgung für eine halbe Million Menschen. „Wir müssen diese geschlossene Welt weiter öffnen“, sagt Leicht.

Und dorthin gehen, wo die Patienten sind. Auch in Wuppertal baut die Stiftung deshalb neu. An der Sanderstraße, eingebettet ins Barmer Klinikum, soll ein Teil der Gerontopsychiatrie unterkommen.

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