Stellenabbau: So will die Stadt die Tarifeinigung finanzieren

Höhere Löhne im öffentlichen Dienst kosten 7,2 Millionen.

Mehr Geld für weniger Mitarbeiter - diese Rechnung macht jetzt die Stadt auf. (Archivbild)

Mehr Geld für weniger Mitarbeiter - diese Rechnung macht jetzt die Stadt auf. (Archivbild)

Foto: Archiv

Wuppertal. Für die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst war am gestrigen Dienstag ein Tag der Freude. Stadtkämmerer Johannes Slawig hingegen hat eine bittere Pille zu schlucken. Die Tarifparteien einigten sich auf Lohnsteigerungen von drei Prozent in diesem und weiteren 2,4 Prozent im nächsten Jahr. Die Einigung gilt rückwirkend ab 1. März dieses Jahres. Sie reißt ein klaffendes Loch in die Finanzplanung der Stadt Wuppertal. Slawig geht von Mehrkosten in Höhe von insgesamt etwa 7,2 Millionen Euro aus. „Wir hatten mit jeweils 1,5 Prozent mehr für dieses und nächstes Jahr gerechnet“, sagt Slawig. Dieser Abschluss sei für Großstädte mit finanziellen Problemen, wie auch Wuppertal sie hat, kaum zu verkraften.

Deshalb wird die Medaille in Wuppertal auch eine Kehrseite haben. Die Freude über höhere Löhne im öffentlichen Dienst werden demnach alle Wuppertaler mit weniger Dienstleistung der Stadtverwaltung bezahlen müssen. Slawig schloss kategorisch aus, dass für die Finanzierung der höheren Personalkosten neue Schulden gemacht würden. „Wir werden den Tarifabschluss über Personalabbau gegenfinanzieren müssen“, sagte der Stadtkämmerer.

Dabei kommt Slawig die Altersstruktur im Rathaus entgegen. Im Durchschnitt sind Beschäftigte der Stadtverwaltung 48 Jahre alt. Bis 2021 treten 40 Prozent der heutigen Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst in den Ruhestand. Die Hälfte der Stellen muss wiederbesetzt werden, um die Dienstleistungen aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus werde es aber Abstriche geben müssen. „Dieser Tarifabschluss tut uns sehr, sehr weh.“ ll

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