Steinwürfe gegen Essener Fans und Prügel in der Nordkurve

Das Derby zwischen dem WSV und Rot-Weiss Essen geht nicht ohne Zwischenfälle ab.

Wuppertal. Steinwürfe vom Boettinger Weg in den Essener Fanblock, gefährliche Körperverletzung nach einer Schlägerei unter WSV-Fans und zwei verletzte Ordner - so lautet die Bilanz der Polizei nach dem 2:2 des Wuppertaler SV gegen Rot-Weiß Essen im Stadion am Zoo am Samstag Nachmittag.

Nach dem Führungstreffer der Essener kam in der Schlussphase der Partie unter den Wuppertaler Fans auf der gut gefüllten neuen Stehtribüne hinter dem Tor Hektik auf. Von der Nordtribüne aus versuchten einige WSV-Anhänger auf das Spielfeld zu gelangen.

Als die Ordner des WSV sie aufhalten wollten, kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Dabei wurden zwei Ordner und eine weitere Person verletzt. Die Polizei ging dazwischen und nahm einen der Täter fest.

Während des Ansturms der Fans setzte ein Ordner des WSV unberechtigt Reizgas oder Pfefferspray ein. Von diesem Ordner hat sich der WSV bereits kurz nach dem Spiel getrennt.

Schlimme Folgen hätte ein weiterer Zwischenfall im Gästefanblock auf der Gegengeraden haben können. So wurden vom Boettinger Weg Steine in den Essener Fanblock geworfen, wo sich während des Spiels knapp 1000Zuschauer aufhielten.

Zum Glück wurde keiner der Gäste verletzt, die Polizei konnte drei Täter festnehmen. Pikante Note: Einer der festgenommenen Steinewerfer hätte allen Grund gehabt, in Deckung zu bleiben. Er wurde nämlich von der Polizei schon per Haftbefehl gesucht.

Das Spiel im Stadion war schon lange vorbei, als es zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen Wuppertaler Fans am Schwebebahnhof Ohligsmühle kam. Dort prügelten sich mehrere Fans, einer von ihnen wurde schwer verletzt und musste ins Krankenhaus. Wie es zu der Auseinandersetzung kam, bei der eine Person festgenommen wurde, ist unklar.

Die Begegnung zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen wird von der Polizei und den Ordnungskräften mit dem höchsten Sicherheitsrisiko eingestuft. Daher wurde schon im Vorfeld eine strikte Trennung der Fangruppen vorgenommen. Die Fans aus Essen reisten per Bahn über Sonnborn an und wurden vor dem Spiel von der Polizei zum Stadion am Zoo geleitet.

Zwischenzeitlich war die Sonnborner Straße deshalb komplett gesperrt. Auch das Zooviertel wurde bereits über eine Stunde vor dem Anpfiff für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Trotz der strengen Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollen gelang es einigen Zuschauern, pyrotechnische Artikel ins Stadion einzuschmuggeln. Im Essener Block wurde ein bengalisches Feuer gezündet, in der Nordkurve brannte eine Rauchbombe ab. Beiden Vereinen drohen deshalb Sanktionen des Deutschen Fußball-Bundes, auch wenn ein Spielabbruch in keiner Phase der Partie zur Debatte stand.

Dass es in der kommenden Saison zu einer Neuauflage der brisanten Auseinandersetzung zwischen den alten sportlichen Rivalen kommt, zeichnet sich zurzeit nicht ab. Nach dem späten Ausgleichstreffer des WSV zum 2:2 steuert RWE in Richtung 4. Liga. Die Wuppertaler dürfen sich dagegen weiterhin Hoffnungen auf die 3. Liga und eventuell sogar die 2. Liga machen.

Die nächste Partie der höchsten Sicherheitskategorie steht übrigens am Freitag, 16. Mai, mit dem Gastspiel von Dynamo Dresden auf dem Programm.

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