Steinbruch: Spektakel der Superlative

Tausende Zuschauer in der Stadt und die Elite der Motocross-Fahrer werden erwartet.

<strong>Wuppertal. Das wird ein heißer Sommer für Wuppertal: Im Steinbruch Oetelshofen, wo sonst Kalk abgebaut wird, werden am 4. Juli Freestyle-Motor-Cross-Fahrer mit spektakulären Kunststücken der Schwerkraft ein Schnippchen schlagen. Im Rahmen der Red Bull X-Fighters-Veranstaltungsserie 2008 treten in dem Steinbruch die zwölf besten Fahrer der Welt gegeneinander an.

Akrobatik pur: Die Fahrer stehen bis zu 16Meter hoch in der Luft und werden dank einer hohen Rampe gut 30Meter weit springen. Die Veranstaltungsserie gibt es bereits seit 2001, regelmäßig gastiert sie in Mexico City und Madrid vor zehntausenden Zuschauern.

In diesem Jahr kommen Rom, Forth Worth, Rio - und eben Wuppertal hinzu. Im Steinbruch Oetelshofen, ganz im Westen der Stadt gelegen, werden mindestens 20 000 Zuschauer (!) die dreistündige Show verfolgen.

Die Planungen laufen auf Hochtouren und Oberbürgermeister Peter Jung ist sicher: "Ein großartiges Konzept, da kann nichts mehr schiefgehen. Ein riesiger Werbeeffekt für Wuppertal."

Dass die Stadt in einem Atemzug mit den Metropolen der Welt genannt wird, hat sie Martin Lietz (47) von der Wirtschaftsförderung Wuppertal zu verdanken. Er beschäftigt sich derzeit mit den Veranstaltungen zum NRW-Tag, der vom 29. bis 31. August in Wuppertal stattfindet. Lietz sorgt für die finanziellen Mittel, um zwei Motorrad-Fahrer mittels einer 30 Meter langen Rampe über die Schwebebahn springen zu lassen (zwischen Alexanderbrücke und Ohligsmühe).

150 000 Euro hat Lietz für seinen Aktionstag am 30. August kalkuliert. Der Sprung über die Schwebebahn (etwa 16 Meter weit, 10 Meter hoch) ist dabei der Höhepunkt. Zuvor soll es ein Parcouring-Wettbewerb (Fußgänger meistern allerlei Hindernisse), einen Fahrrad-Trail und eine Motorrad-Stunt-Show geben. Lietz plant entlang der Bundesallee eine Tribüne für 1200 Zuschauer.

"Momentan ist die ganze Aktion aber noch vage, weil ich erst gut 75 000 Euro zusammen habe. Sponsoren können sich gerne bei mir melden", sagt Lietz - es bedarf also noch umfangreicher Planungen für den NRW-Tag, noch steht nichts fest.

Doch zurück zur sicher feststehenden Veranstaltung am 4.Juli im Steinbruch. Im Rahmen seiner Akquise wandte sich Lietz auf Vermittlung des Wuppertaler Kommunikationsunternehmens Riedel an die Firma Red Bull. Der Wirtschaftsförderer, selbst begeisterter Motorrad-Fahrer und Veranstalter von Enduro-Touren bei "24-Stunden-Wuppertal live", zeigte dem Getränkehersteller in diesem Zusammenhang Bilder vom Steinbruch Oetelshofen. "Die waren gleich Feuer und Flamme für diesen Veranstaltungsort", erzählt Lietz.

Red Bull Deutschland erhielt firmenintern den Zuschlag für einen neuen Lauf der sechsteiligen Serie in Wuppertal. "Das ist eine Ehre für die Stadt. In der Free-Style-Szene spricht man bereits von einem neuen "Sommermärchen", sagt Lietz, der damit rechnet, dass die 20 000 Eintrittskarten an einem Tag verkauft sein werden. "Es wird noch geprüft, ob nicht auch Tribünen für 30 000 Zuschauer aufgebaut werden können."

Gut 150 Meter breit ist die in Frage kommende Veranstaltungsfläche für die spektakuläre Veranstaltung im knapp acht Hektar großen Steinbruch. Es handelt sich dabei nicht um "totes" Gelände. "Für die Aktion ruhen dort die Arbeiten", sagt Jörg Iseke, dem mit Bruder Moritz der Steinbruch gehört.

Der Vorverkauf beginnt laut Veranstalter am 1. April. Näheres dazu und die Preise sind noch nicht bekannt.

Uhu: Der Greifvogel hat sich im Steinbruch niedergelassen. Die Organisatoren beruhigen: Im Juli ist zum einen die Nistzeit vorbei, andererseits soll sich der Vogel in einem anderen Teil des Steinbruchs aufhalten - würde also nicht gestört.

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