Stefan Verra übersetzt, was unser Körper sagt

Der Experte gab im Barmer Bahnhof verblüffende Einblicke in die menschliche Körpersprache.

Stefan Verra übersetzt, was unser Körper sagt
Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. 250 Millisekunden braucht der Mensch, um sich ein erstes Bild vom Gegenüber zu machen — zum Beispiel beim Verlieben oder bei einem Bewerbungsgespräch. „Was sagt mein Körper und warum weiß ich nichts davon?“ ist das Motto der Tour des Körpersprache-Experten Stefan Verra, die ihn jetzt nach Wuppertal führte. Im Barmer Bahnhof erwartete die Gäste eine Mischung aus Wissen zur Körpersprache und Mitmach-Übungen.

„Ein Körpersignal allein hat nichts zu bedeuten, da liegt man meistens falsch. Das Gesamtbild einer Person ist wichtig“, sagte Stefan Verra und demonstrierte eine Haltung mit verschränkten Armen, die von vorn sehr abweisend wirkten und von der Seite betrachtet zum Flirten einlud.

Die Lacher hatte Verra auf seiner Seite. Vor allem, wenn es um das Thema Mann/Frau ging: „Frauen senden viel mehr Körpersingale aus und können auch viel mehr wahrnehmen als Männer“, sagte der Experte.

Das heißt: Männern fällt es viel schwerer eine Frau zu belügen. „Am besten schreibt ihr eine E-Mail, da fällt die Lüge weniger auf“, sagte Stefan Verra mit einem Grinsen.

Wenn es um die Sinnesorgane des Menschen geht, ist die Aufnahmefähigkeit unterschiedlich groß: „Die meisten Dinge registrieren wir über die Augen — nämlich 89 Prozent.“ Wer glaubt, an zweiter Stelle steht das Ohr, liegt falsch. „Es ist die Haut mit 8,9 Prozent Sinneswahrnehmung“, sagt Verra. „Denn über die Haut nehmen wir die Umgebung und Berührungen wahr.“

Danach holte der Körpersprache-Experte noch zwei Zuschauer auf die Bühne und analysierte deren Eigenschaften allein durch deren Gang. Dabei wurde deutlich, wie sehr Körpersprache den Alltag beeinflusst und die Meinung von Menschen übereinander. Verras Fazit: „Generell steht die Körpersprache noch vor dem bewussten Verstand, der erst aktiv wird, wenn man sich schon ein erstes Bild von einer Person gemacht hat.“

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