Vohwinkeler Laden dient als Videokulisse

Das „Del Sol“ ist eine Mischung aus Geschäft und Kneipe.

Vohwinkeler Laden dient als Videokulisse
Foto: Richard Nöthlich

Vohwinkel. Schriller geht es eigentlich nicht: Mit neonfarbenen Rüschenhemden, Schlaghosen und Sonnenbrillen groß wie Untertassen rocken die fünf Musiker vor ebenso kultiger Kulisse. Gemeinsam mit seiner Band hat der Düsseldorfer Sänger und Gitarrist Jens Krüger in Vohwinkel ein Video zum Titelsong seines Albums „70er Jahre Junge“ gedreht. Umgesetzt wurde der Clip in den Räumen von „Del Sol“ an der Goethestraße.

Dort sind die 70er-Jahre immer lebendig. Im Geschäft gibt es alles, was bereits Mama und Papa in ihrer Jugend zum Happening getragen haben. Direkt angeschlossen ist eine Retro-Kneipe mit der passenden Einrichtung aus der alten Zeit. All das bietet natürlich eine einzigartige Atmosphäre, die für einen Videodreh ideal ist. „Das hat einfach perfekt gepasst“, schwärmt Jens Krüger, der durch eine befreundete Wuppertaler Fotografin auf „Del Sol“ im Dichterviertel aufmerksam geworden war.

Thematisch ist das Stück eine Retrospektive auf die Biografie des 41-jährigen Musikers mit Fokus auf Kindheit und Jugend. „Da musste ich einfach einen Song draus machen“, erzählt Krüger. Das zugehörige Video enthält neben Bandszenen eine kleine Geschichte um drei Mädchen, die sich in eine geheimnisvolle Kaschemme verirren. Nach dem Verzehr eines Zaubergetränks werden deren Gäste in die Zeit der 70er-Jahre versetzt und feiern eine ausgelassene Party.

Del-Sol-Besitzer Richard Nöthlich ist mit dem Ergebnis äußerst zufrieden. „Alle haben sich große Mühe gegeben und es ist wirklich toll geworden“, erzählt er. Nöthlich spielt die Hauptrolle des Barkeepers, beteiligte sich an der Organisation und steuerte natürlich die schräge Mode bei. Das Video profitiert auch von der stylischen Kneipeneinrichtung mit Original 70er-Jahre-Theke, Discokugel und Lavalampe.

„Ich bin sehr stolz darauf, dass wir so etwas im Stadtteil auf die Bühne gestellt haben“, sagt der „Del Sol“-Inhaber. Wie sein Laden, ist auch Richard Nöthlich ein Original, dessen entspannte Art extrem ansteckend wirkt.

Mit seinem Konzept ist er bereits seit knapp 18 Jahren erfolgreich. Vor dem Wechsel in den Wuppertaler Westen betrieb Nöthlich bereits ein entsprechendes Geschäft in Bochum. Wegen der steigenden Nachfrage waren die Räumlichkeiten am Ende zu klein.

Bei der Suche nach einem größeren Objekt stieß der 70er-Jahre Fan durch Zufall auf die ehemalige Schlecker Filiale an der Goethestraße. Auf 250 Quadratmetern Ausstellungsfläche gibt es seit 2013 jede Menge Platz für Batikhemden und Glitzersakkos.

In der angrenzenden Kneipe können die Sachen gleich ausprobiert werden. Neben Motto-Partys sollen dort in Zukunft auch zur Zeit passende Lesungen, Ausstellungen oder Seminare stattfinden. Der Videoclip zu „70er Jahre Junge“ ist unter anderem bei Youtube zu sehen.

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