Verwaltung bestätigt in der BV den Stopp des Verfahrens Radenberg-West

Bezirksregierung steht dem Bau von 30 Wohnungen durch die Clees-Gruppe kritisch gegenüber.

Verwaltung bestätigt in der BV den Stopp des Verfahrens Radenberg-West
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Etappensieg für die Anwohner im Bereich des geplanten Bauprojekts Radenberg-West: In der Vohwinkeler Bezirksvertretung am vergangenen Mittwoch bestätigte die Verwaltung den vorläufigen Stopp des Bebauungsplanverfahrens. Das Interesse der Bürger an der jüngsten Entwicklung ist groß. Immerhin liegt dadurch das umstrittene Vorhaben erst einmal auf Eis.

Wie berichtet sieht die Bezirksregierung eine Bebauung der ehemaligen Halde kritisch. Sie verweist unter anderem auf die aus ihrer Sicht hohe ökologische Bedeutung der Fläche als Biotopverbund. Im aktuellen Regionalplan ist diese als regionaler Grünzug und Freiraumbereich gekennzeichnet. Der Plan wird gerade überarbeitet und soll voraussichtlich im kommenden Jahr in Kraft treten.

Die Clees-Gruppe plant auf der ehemaligen Abraumhalde 30 Häuser. Einer der größten Streitpunkte ist die Nutzung der engen Spielstraßen im angrenzenden Wohngebiet durch schwere Baufahrzeuge. Auch an der Erschließung über die Engstelle Am Britten scheiden sich die Geister. Bisher gab es zwar einen gültigen Aufstellungsbeschluss und eine Veranstaltung zur offiziellen Bürgerbeteiligung. Dabei wird es aber vorerst bleiben.

„Die Ampel steht auf Rot“, sagte Bauressortleiter Jochen Braun in der Sitzung der Bezirksvertretung. Zusammen mit Baudezernent Frank Meyer hatte er das Anliegen der Stadt persönlich in Düsseldorf vorgetragen. An der ablehnenden Haltung der Bezirksregierung habe das aber nichts geändert. „Das heißt nicht, dass wir das Projekt jetzt einstampfen, sondern wir werden die weitere Entwicklung abwarten“, betont Braun. Es mache aber keinen Sinn, am Verfahren weiterzuarbeiten. Im geltenden Flächennutzungsplan sei der Bereich Radenberg-West laut Jochen Braun „einer der wenigen weißen Flecken“. Die Stadt hatte der Bezirksregierung eine Umwidmung als „allgemeiner Siedlungsbereich“ vorgeschlagen. Seit Februar gilt allerdings der übergeordnete Landesentwicklungsplan, der Freiraumbereichen und regionalen Grünzügen eine deutlich höhere Bedeutung einräumt. Das dürfte ein wichtiger Grund für die kritische Sicht der Bezirksregierung sein.

Trotzdem hält Investor Alexander Clees an den Bebauungsplänen fest. Das unterstrich auch sein persönliches Erscheinen in der Bezirksvertretung. „Wir haben uns sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt und mehrere Gutachten in Auftrag gegeben“, erläutert Clees. Diese würden eine Einordnung des Bereichs als Biotopverbund widerlegen. Das können die Anwohner nicht nachvollziehen. Für sie ist die jüngste Entwicklung ein wichtiger Erfolg. „Wir sind vorerst sehr erleichtert, dass das Verfahren ruht“, sagt Nachbar Wilhelm Weiler. „Uns ist nicht klar, warum das Projekt mit einer derart starken Vehemenz verfolgt wird.“

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