Umstrittene Baufirma arbeitet weiter

Das Unternehmen, das für die Schutthalde verantwortlich ist, führt Abrissarbeiten an Lessingstraße durch.

Umstrittene Baufirma arbeitet weiter
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Verunsicherung bei den Anwohnern im Dichterviertel: Derzeit sind auf dem Baugelände an der Lessingstraße Abrissbagger mit dem Logo einer Firma im Einsatz, die bereits im Vohwinkeler Westen für erheblichen Ärger gesorgt hat. Dabei geht es um die umstrittene Schutthalde am Simonshöfchen. Hier läuft, wie berichtet, ein ordnungsbehördliches Verfahren gegen das mittlerweile insolvente Unternehmen. Dass dessen Name jetzt auch im Zusammenhang mit den Abbrucharbeiten an der Lessingstraße auftaucht, sorgt bei den Nachbarn für ein mulmiges Gefühl.

Umstrittene Baufirma arbeitet weiter
Foto: Stefan Fries

„Mit großer Sorge beobachten wir, dass hier eine Firma mit Firmenschild SOP auf ihren Fahrzeugen arbeitet“, sagt etwa Anwohner Matthias Stieglietz. „Wir fürchten, dass dieses Entsorgungsunternehmen nicht sorgfältig im Sinne der Umweltschutzauflagen arbeitet“, erläutert Stieglitz weiter. Der Boden auf dem Gelände sei laut Gutachten kontaminiert und müsse sorgfältig entsorgt werden.

Die Stadt verweist darauf, dass der Investor bei Arbeiten unter 300 Kubikmetern keine Abbruchgenehmigung benötige und in der Wahl des ausführenden Unternehmens völlig frei sei. „Wir stehen aber in gutem Kontakt zum Eigentümer des Geländes und haben die Arbeiten im Auge“, sagt Verwaltungssprecherin Martina Eckermann. Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) kann die Sorgen der Nachbarn verstehen. „Nach dem, was am Simonshöfchen passiert ist, lässt sich das gut nachvollziehen“, betont er. „Wir werden mit der Politik an diesem Thema dranbleiben“, verspricht Fragemann.

Auf der alten Industriebrache an der Lessingstraße sollen mittelfristig Wohnhäuser entstehen. Einem entsprechenden Offenlegungsbeschluss wurde in der September-Sitzung des Hauptausschusses mehrheitlich zugestimmt. Dabei sprach sich das Gremium wie die Vohwinkeler Bezirksvertretung dafür aus, das Vorhaben auf 70 Wohneinheiten zu begrenzen. Im Stadtteil ist das Projekt weiterhin umstritten. Viele Anwohner bemängeln unter anderem eine zu massiven Bauweise sowie künftige Verkehrsprobleme im ohnehin stark befahrenen Dichterviertel.

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