Toilettenstandort stinkt den Händlern

Platzverlust und unschöner Anblick — so wird gegen den neuen Standort argumentiert.

Toilettenstandort stinkt den Händlern
Foto: Stefan Fries

Die geplante Versetzung des Toilettenhäuschens auf dem Lienhardplatz hat hohe Wellen geschlagen. Vergangene Woche sollte das stille Örtchen an die westliche Seite in Richtung des Eingangsbereichs Bahnstraße verlegt werden. Das sorgte für Kritik unter anderen von den Marktbetreibern.

„Für uns hätte die Baumaßnahme das Aus für den Markt bedeutet“, sagt Thomas Andree. Er ist auf dem Lienhardplatz seit mehr als 20 Jahren mit einen Obst- und Gemüsestand vertreten. „Unser Hänger ist 18 Meter lang, den kann man nicht mal eben woanders hinstellen“, sagt Andree. Doch nicht nur für ihn war die Ankündigung eine wenig erfreuliche Überraschung. Auch die Bezirksvertretung, die Aktion V und die Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine (AGVV) wurden nach eigener Aussage im Vorfeld nicht über die Versetzung informiert.

Dabei gibt es eine lange Vorgeschichte. Wie berichtet hat die Clees-Unternehmensgruppe neben dem Lienhardplatz investiert. Das Konzept sieht auch eine Außengastronomie vor. Diese liegt den Vohwinkelern sehr am Herzen. Damit die Besucher nicht auf das Toilettenhäuschen an der Ostseite blicken müssen sollte es versetzt werden. Dafür hatte die Clees-Gruppe die Kostenübernahme zugesagt. Ungeklärt war bisher der neue Standort der Toilettenanlage.

„Der Platz direkt neben dem Eingang ist sicher die schlechteste Lösung“, erklärt Aktion-V-Vorsitzender Michael Spitzer. Die Werbegemeinschaft organisiert mehrmals im Jahr Feste auf dem Lienhardplatz. „Dann wäre der erste Eindruck der Gäste die Toilette gewesen“, kritisiert Spitzer. Noch drastischer formuliert die AGVV die Auswirkungen. In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) sieht der Vorstand das Nachbarschaftsfest gefährdet. „Der dann fehlende Standplatz bedeutet für uns eine finanzielle Einbuße, die wir nicht kompensieren können“, heißt es in dem Schreiben.

Der geballte Protest wirkte, zumal sich auch Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) in die Diskussion einschaltete und bei der Verwaltung intervenierte. „Die Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten war in diesem Fall nicht optimal“, räumt Alexander Clees ein. Die Entscheidung über den neuen Standort des Gebäudes werde nochmals diskutiert. „Selbstverständlich sind wir daran interessiert, dass die öffentliche Einrichtung an einen Ort umgesetzt wird, der sowohl bei den Anwohnern als auch den Nutzern des Platzes eine größtmögliche Akzeptanz findet“, sagt Clees.

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