Streit im Hospizdienst: Helfer drohen Austritt an

Geplante Umstrukturierungen haben zu Unmut bei einigen der ehrenamtlich tätigen Hospizhelfer geführt. Sie fühlen sich übergangen.

Wuppertal. Über eine geplante Personalentscheidung ist es im Vohwinkeler Hospizverein zum handfesten Streit gekommen: Einige der rund 30 ehrenamtlich tätigen Sterbebegleiter des Christlichen Hospizdienstes im Wuppertaler Westen haben nach Bekanntwerden der Pläne des Vorstands, die Bereiche Koordination, Aus- und Fortbildung aufzustocken und eine Vollzeitstelle zu schaffen, ihren Rückzug angedroht.

Sie kritisieren, nicht in die Überlegungen „zur Veränderung der Struktur der Hospizarbeit einbezogen worden zu sein“, wie es in einem Schreiben an den Vorstand heißt, das sieben Ehrenamtler unterschrieben haben. Dieses Verhalten des Vorstands lasse „die in der Hospizarbeit erforderliche Wertschätzung“ gegenüber den Helfern und der begleitenden Supervisorin, einer Pfarrerin, vermissen.

„Uns geht es in erster Linie darum, ein zusätzliches Angebot zu schaffen“, sagt der Vorsitzende des Hospizdienstes, Eckhard Klesser, auf Nachfrage der WZ. Es gebe schon länger Überlegungen, die Bereiche Aus- und Fortbildung sowie Supervision neu aufzuteilen: „Dieser Wunsch nach Veränderung, immerhin sieben Jahre nach der Gründung, ist auch aus Kreisen der Hospizhelfer an uns herangetragen worden.“

Bislang würden alle Sachgebiete von der Pfarrerin auf Honorarbasis begleitet, so Klesser. Nun sei geplant, den Bereich Ausbildung von der Koordinatorin des Hospizdienstes, Heidemarie Hanke-Kern, mitbetreuen zu lassen und ihre halbe Stelle dazu aufzustocken.

„Die bisherige Supervision würde davon aber vollkommen unberührt bleiben“, sagt Eckhard Klesser, der den angekündigten Rückzug der Pfarrerin als Reaktion auf die Pläne bedauert. „Wir wollten sie in keiner Weise ausbooten.“ Sie könne ihre Arbeit wie bisher fortführen. „Es geht hier auch nicht darum, jemandem eine Stelle zuzuschachern“, betont der Vorsitzende, „sondern um die bestmögliche Lösung für unsere Hospizarbeit“. Die profitiere von dem zusätzlichen Ausbildungsangebot.

Klesser räumt „Fehler in der Kommunikation“ ein — das habe bei den Ehrenamtlern „in großer Zahl zu Unmut“ geführt.

Noch sei jedoch nichts entschieden: „Wir bemühen uns, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen und die Wogen zu glätten, damit diese wichtige Arbeit fortgesetzt werden kann.“

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