Steinbruch Osterholz: 3000 Besucher genießen die Aussicht

Zum Tag der offenen Tür kamen 3000 Besucher in die Grube Osterholz.

Osterholz. Lautes Schmatzen kann durchaus gefährlich sein. Das musste schon mancher Igel leidvoll erfahren, der es beim nächtlichen Mahl an guten Tischmanieren fehlen ließ. Denn auch Uhus machen gern die Nacht zum Tag und verfügen über feine Ohren. Die stacheligen Gesellen haben sie zum Fressen gern. Das Uhu-Projekt in der Grube Osterholz war einer der großen Anziehungspunkte beim Stiftungsfest und Tag des offenen Steinbruchs der Kalkwerke Oetelshofen. Rund 3000 Besucher konnten sich hier am vergangenen Wochenende ein praktisches Bild über die Kalksteingewinnung machen und Teile des weitläufigen Firmengeländes erkunden. Dazu gab es Kunstausstellungen, Wissenswertes über die Welt der Steine und Programm für Jung und Alt.

Besonders eindrucksvoll war natürlich die Grube Osterholz mit ihren enormen Ausmaßen. Wer den 600 Meter langen Aufstieg vorbei an langen Förderbändern und hohen Kalkbergen nicht scheute, wurde mit einem atemberaubenden Blick über die 50 Hektar große Abbaufläche belohnt. „Das ist wirklich traumhaft hier oben“, sagt etwa Besucherin Ingrid Schuh. Mit etwas Glück ließ sich auch das Uhupärchen entdecken, das seit fünf Jahren im Steinbruch heimisch ist. Über Sprengungen und Staub blicken die seltenen Nachtjäger mit stoischem Blick hinweg. Ende letzten Jahres mussten Herr und Frau Uhu umziehen, da ihr bevorzugter Nistplatz dem Kalkabbau gewichen war. Nach wie vor fühlen sich die Tiere aber im Steinbruch wohl.

Neben dem Umfang der Grube hat auch das schwere Gerät zur Kalksteingewinnung gewaltige Dimensionen. Nicht nur technikbegeisterte Gäste wurden von den Radladern und Schwerlastkraftwagen mit ihren jeweils rund 800 PS magisch angezogen. Eine besondere Attraktion für die kleinen Besucher war da natürlich ein Besuch im Führerhaus, bei dem die Steppkes mit großen Augen das Innenleben der Fahrzeuge bestaunten — und trotz Mamas strengem Blick die Finger nicht von der Hupe lassen konnten.

Bei Fragen rund um Kalkstein gaben die Firmenchefs Jörg und Moritz Iseke Auskunft und leisteten Überzeugungsarbeit für die heimische Rohstoffgewinnung. „Wir dürfen uns dabei nicht komplett vom Ausland abhängig machen, da die Kosten sonst erheblich ansteigen und viele Waren dann deutlich verteuert werden“, erklärt Moritz Iseke.

Auch die Kunstfreunde kamen auf ihre Kosten. Eine Ausstellung in der Alten Schmiede zeigte mit ausgefallenen Raumobjekten, blitzendem Schmuck, farbenfroher Malerei und phantasievollen Skulpturen die kreative Vielfalt der Region. Daneben konnten die Besucher gleich einen der formschönen, aber nicht gerade leichten Monolithen aus dem Sortiment der Natursteinbrüche Bergisch Land erwerben. Wer es lieber rasant mochte, für den lohnte sich anschließend eine Motorrad-Ausfahrt im Beiwagen eines der heißen Öfen. Am Ende stand für viele Besucher fest: In einem Steinbruch wird es nie langweilig.

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