Staugefahr am Kaiserplatz?

Die Bezirksvertretung möchte die Ablehnung der Diagonalquerung nicht akzeptieren und plant jetzt einen Ortstermin.

Vohwinkel. Nicht abfinden wollen sich die Mitglieder der Vohwinkeler Bezirksvertretung mit der Ablehnung der Diagonalquerung am Kaiserplatz durch die Verwaltung. Das Ressort Verkehrstechnik sieht die Variante wegen der notwendigen längeren Rotphase für Autofahrer kritisch. Angesichts des stark belasteten Kreuzungsbereichs fürchtet man ein Verkehrschaos.

Die CDU hält das für übertrieben und argumentiert mit einer Verbesserung der Situation für Fußgänger. Die Politiker möchten bei einem Ortstermin die Möglichkeit vor Ort nochmals prüfen lassen. "Natürlich wollen wir Vohwinkel nicht lahmlegen und wir verstehen die Argumente der Verwaltung", sagt CDU-Fraktionssprecher Moritz Iseke. Doch bei genauer Planung würden sich die Rotphasen für Fahrzeuge in Grenzen halten.

Johannes Blöser, Leiter der Abteilung für Verkehrstechnik, rechnet dagegen bei der Diagonalquerung für Fußgänger mit einer Ausdehnung ihrer Grünzeit von 18 auf 26 Sekunden. Hinzukäme die sogenannte Schutzzeit, bevor die Ampel für Autofahrer wieder auf Grün springt. "Insgesamt würde das bei der Kreuzung eine Leistungsminderung von rund 15 Prozent ausmachen", sagt Blöser. Lange Rückstaus seien vorprogrammiert.

Das sehen die Christdemokraten anders. Sie wünschen sich eine Verbindung von südöstlicher Richtung nach Nordwesten. "Wenn die Diagonalquerung hier leicht versetzt eingerichtet wird, ist sie nur anderthalb Meter länger als der jetzige Fußweg", erklärt Moritz Iseke. Die neue Querung würde von den Autos zudem erst nach 25Metern passiert, wodurch sich auch die Schutzzeit im Rahmen halten könnte.

Die jetzige Situation hält Iseke für unbefriedigend. "Die gleichzeitige Grünphase im Kreuzungsbereich reicht für Fußgänger nicht aus, um beide Straßen zu überqueren." Es komme dabei zu längeren Wartezeiten und zu Gefährdungen von Passanten, die mangels Geduld über die bereits rote Ampel sprinten. Auch die Grünen halten eine Diagonalquerung für eine gute Idee. "Wir haben diesen Vorschlag in ähnlicher Form bereits in der Vergangenheit gemacht", erklärt Sprecher Gerhard Schäfer.

Die Verwaltung schlägt dagegen eine verkehrsabhängige Steuerung der Grünzeiten für Fußgänger vor. "Wir können durch die Teilerneuerung der Anlage sicherstellen, dass die Phasen jenseits der Stoßzeiten länger werden", erklärt Johannes Blöser. Durch ein neues Steuergerät sei dies bereits ab dem Frühjahr möglich.

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