Spielhallen-Überfall: Räuber haben sich beim Opfer entschuldigt

Nach Spielhallen-Überfall sollen Angeklagte bereits Schmerzensgeld gezahlt haben.

Vohwinkel. Seit dem gestrigen Montag müssen sich drei Männer im Alter zwischen 17 und 21 Jahren wegen schweren Raubes vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage hat das Trio im vergangenen Oktober eine Spielhalle am Westring überfallen. An jenem Sonntag kurz vor 6 Uhr hatten zwei maskierte und bewaffnete Männer einer Mitarbeiterin (48) beim Aufschließen aufgelauert.

Der Dritte soll draußen „Schmiere“ gestanden haben. Einer der beiden Räuber bedrohte die Angestellte mit einer Gaspistole, schlug sie ins Gesicht und zwang sie, den Tresor zu öffnen.

Die Beute: mehrere hundert Euro Bargeld. Die Täter sperrten die 48-Jährige in eine außenliegende Toilette ein und entkamen.

Die Flucht gelang offenbar nur deshalb, weil der Komplize an der Straße rechtzeitig vor dem gerade am Tatort eintreffenden Hausmeister der Spielhalle gewarnt hatte. Zu Prozessbeginn legten alle drei Angeklagten ein Geständnis ab.

Offen blieb jedoch das Motiv der jungen Männer. Einschlägig vorbestraft sind sie nicht. Über den Täter-Opfer-Ausgleich sollen sie zum Teil bereits Schmerzensgeld an ihr bis heute traumatisiertes Opfer gezahlt und sich entschuldigt haben. Zu dem Treffen habe ihre Psychologin geraten, sagte die 48-Jährige gestern als Zeugin vor Gericht. „Ich sollte die Gesichter hinter den Masken sehen“, so die Frau. Und sie, die selbst einen Sohn im gleichen Alter hat, habe den Tätern damit helfen wollen.

In einer Woche wird das Urteil erwartet.

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