So kommen Kinder sicher durchs Internet

Wie Kinder sich strafbar machen können und wo Gefahren lauern, darüber informierte ein Elternseminar im Gymnasium.

Vohwinkel. "Vieles wissen Sie nicht - Ihre Kinder aber schon!" Während einige Eltern bereits zustimmend mit dem Kopf nickten, zeigten die Gesichtsausdrücke anderer Anwesenden Skepsis.

Noch. Denn Thomas Kittler wusste, wovon er sprach, als er knapp 50 Eltern in der Aula des Gymnasiums Vohwinkel begrüßte. Im Rahmen des zweistündigen Elternseminars "Sicher durchs Netzt!?" referierte der Polizeihauptkommissar der Abteilung Kriminalprävention über die Möglichkeiten und Gefahren des Internets. "Wissen Sie, auf welchen Webseiten ihre Kinder unterwegs sind?"

Eine Antwort der Eltern erübrigte sich, nachdem der Referent der Polizei Wuppertal mit Beispielen für problematische Internetseiten in seinem Vortrag fortfuhr. Ob rassistische Propaganda, pornografische Bilder und Filme mit gewalttätigen Videos -in nur wenigen Schritten kann jedes Kind und jeder Jugendliche sich einen Zugang dazu verschaffen. "Sind solche Seiten nicht in Deutschland verboten?" fragte eine Mutter. "In vielen Fällen schon", sagte Kittler. Eine Entwarnung bedeute das jedoch nicht: "Das Internet ist ein weltweites Netzwerk. Was bei uns verboten ist, ist in anderen Ländern nicht selten erlaubt."

Oft reiche es, nur am Ende der Internetadresse das .de durch andere Buchstaben zu ersetzen. "Aber woher wissen unsere Kinder so was", fragte eine andere Mutter erstaunt, und ein Vater wollte wissen: "Hat sich mein Kind denn schon strafbar gemacht, wenn es auf solchen Seiten gelandet ist?"

Nach nur kurzer Zeit entwickelte sich der Vortrag in der Aula der Schule am Nocken zu einem lebhaften Frage-Antwort-Spiel. Viele Eltern schrieben mit und machten sich Notizen zu den Ausführungen des Referenten. Besondere Aufmerksamkeit richtete sich auf das Thema Downloads: Was darf man sich kostenlos im Internet runterladen und was nicht? "Wenn ich mir die Musikliste meiner Kinder auf dem Computer so ansehe - in einem Geschäft haben sie sich die vielen Lieder sicherlich nicht gekauft."

Frage für Frage ging Thomas Kittler auf die Eltern ein und informierte über Möglichkeiten den Gefahren im Internet vorzubeugen. "Es ist wichtig aufzuzeigen, wo es erlaubt ist, etwas herunterzuladen, und wie man durch Kinderschutz-Software verhindern kann, auf problematische Seiten zu gelangen." Am Ende des Seminars hatten fast alle Eltern etwas dazugelernt. Über Gefahren, Straftaten und Irrtümer hinaus, wissen sie nun auch - ganz nebenbei - was es heißt wenn ihr Kind davon erzählt "gegruschelt" geworden zu sein: Bei der Wortneuschöpfung (zusammengesetzt aus "Grüßen" und "Kuscheln") handelt es sich um eine harmlose Sympathiebekundung unter Freunden.

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