Schulleiterin Ingeborg Gottlob: „Arbeit hat immer Spaß gemacht“
Rente: Schulleiterin Ingeborg Gottlob verlässt nach 15 Jahren an der Spitze das Gymnasium Vohwinkel.
Vohwinkel. Sie hat in ihrer langen Berufszeit viel erlebt und konnte diesen Erfahrungsschatz zum Wohl ihrer Schüler einsetzen. Ingeborg Gottlob ist mit ganz unterschiedlichen Schulformen vertraut und war in mehreren Bundesländern als Lehrerin tätig. 15 Jahre lang leitete sie das Gymnasium Vohwinkel. Jetzt tritt die engagierte Pädagogin den wohlverdienten Ruhestand an.
Den Stadtteil wird sie in guter Erinnerung behalten. „Die Arbeit hier hat mir immer großen Spaß gemacht“, sagt Gottlob. Bereits seit 2001 war sie stellvertretende Schulleiterin in Vohwinkel. Ein Jahr später trat sie die Nachfolge ihres Vorgängers Wolfgang Meves an. Vor dieser Aufgabe unterrichtete sie in Hessen und Baden-Württemberg an zwei Gesamtschulen und einem Berufskolleg. „Dadurch lernt man, über den Tellerrand hinauszublicken“, sagt Gottlob.
Besonders wohl hat sie sich in NRW gefühlt. „Die Landesregierung hat uns viel Spielraum und pädagogische Freiheit gelassen“, berichtet die langjährige Schulleiterin. Das Gymnasium Vohwinkel sieht sie als Stadtteilschule mit den Bedürfnissen einer heterogenen Schülerschaft. „Da ist eine individuelle Förderung wichtig“, betont Ingeborg Gottlob. Die Leitung des Gymnasiums übernahm sie unter schwierigen Rahmenbedingungen. Damals sanken die Schülerzahlen. „Dagegen mussten wir Konzepte entwickeln“, erzählt die Pädagogin.
Bis heute gibt es etwa einen sehr engen Kontakt zu den Grundschulen. „Wir haben mehrere Kennenlerntage, bei denen die Grundschüler Schnupperunterricht am Gymnasium erleben“, berichtet Gottlob. So könne sichergestellt werden, dass die Schulform passt. „Wir haben ganz wenige Wechsel auf andere Schulen, was unseren Ansatz bestätigt.“ Zudem würden die Schule und das Elternhaus als eine Einheit gesehen. „Wir nehmen sofort Kontakt auf, wenn es Probleme gibt.
Doch die Prinzipien des Förderns und Forderns sollen Hand in Hand gehen. Leistungsstarke Oberstufenschüler besuchen zeitweise die Bergische Universität und können das sogar ihrem Studium anrechnen lassen. Es gibt außerdem eine gute Zusammenarbeit mit der Junior-Uni und spezielle AGs für begabte Schüler. „Wir sind ein Gymnasium und nehmen unseren Bildungsauftrag ernst“, sagt die scheidende Schulleiterin. Dazu gehöre eben auch, dass diese Schulform nicht für jedes Kind geeignet sei. „Wir sagen den Eltern ganz offen, wenn eine Anmeldung unserer Meinung nach nicht passt und empfehlen dann eine andere Schule.“ Eine Überforderung mache keinen Sinn und sorge langfristig nur für Frust.