„Rubiwurm“: Im Eiltempo zum Bewegungskindergarten

Der Kindergarten Rubensstraße feiert Ende August den offiziellen Start.

Vohwinkel. Seilchenspringen, Käsekästchen, Fangen und Verstecken: Viele Jahrzehnte lang fand Freizeit für Kinder im Freien statt - und vor allem mit reichlich Bewegung. "Heutzutage werden Kinder zum Sport gefahren und mit dem Auto zum Schwimmen gebracht", sagt Birgitt Zinner. "Da stimmt einfach etwas nicht."

In "ihrem" Kindergarten, dem "Rubiwurm" an der Rubensstraße läuft hingegen alles: Die Vorbereitungen für das große Fest, die Umbauarbeiten in der Mehrzweckhalle - und natürlich laufen die Kinder.

Sie hüpfen, springen und balancieren künftig noch mehr als ohnehin schon, denn der "Rubiwurm", wie die Einrichtung des Evangelischen Kindertagesstätten Vereins (EKV), im Stadtteil heißt, wird zum Bewegungskindergarten. "Was genau das ist, mussten wir Eltern und Sponsoren zunächst einmal erklären", sagt Leiterin Birgitt Zinner. "Kinder brauchen Bewegung, um sich gesund und leistungsfähig entwickeln zu können, um Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzubauen." An sich eine bekannte Tatsache: "Doch sie ist in Vergessenheit geraten", so Zinner. Jetzt besinne man sich aber wieder zunehmend auf die guten alten Erkenntnisse. "Es ist ein altes Kind, das neu geboren wurde."

An der Rubensstraße geht es also künftig noch mehr um Bewegungs- und Gesundheitserziehung. Das Konzept setzt auf positive Entwicklung durch pädagogisch sinnvolle Bewegung. "Unser Träger suchte eine weitere Einrichtung, die Bewegungskindergarten werden könnte", sagt Birgitt Zinner. "Und da Sport ja schon immer einer unserer Schwerpunkte war, stand der Entschluss schnell fest." Die Räumlichkeiten seien ideal, die Mehrzweckhalle schon jetzt ein Ort der Bewegung. Sie soll mit einer großen "Schwungkombination", einem Multifunktions-Sportgerät, ausgestattet werden. Außerdem ist geplant, das Außengelände zu verändern. Dort geht es bald hoch hinaus: In die große Trauerbuche kommt ein Baumhaus.

Für die notwendige Spiel- und Sportausstattung mussten Sponsoren gesucht werden. Und sie fanden sich auch. "Wir haben viel Unterstützung aus dem Stadtteil erhalten", sagt Birgitt Zinner. "Von Firmen, Vereinen und Privatleuten. Die Nestschaukel beispielsweise hat die Bezirksvertretung finanziert."

Viel Unterstützung gebe es von den Eltern: "Auch sie bewegen sich jetzt mehr", sagt Birgitt Zinner schmunzelnd. Gemeinsam mit drei Kolleginnen hat sie Anfang des Jahres die notwendige Zusatzqualifikation des Landessportbundes erworben.

Zur den Voraussetzung für die Zertifizierung gehört auch die Zusammenarbeit mit einem örtlichen Sportverein. "Unser Kooperationspartner ist der Vohwinkeler STV", sagt Birgitt Zinner. In der vergangenen Woche besuchten fast 30 "Rubiwurm"-Kinder erstmals den VSTV-Beachplatz an der Waldkampfbahn, verwandelten ihn mit Schaufeln und Eimern sogleich in einen Strand und waren begeistert: "Klasse - so einen großen Sandkasten gibt es bei uns nicht."

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