Rohrbruch am Goetheplatz: Jetzt gibt die Erde nach

Goetheplatz: Löcher zwingen Stadt und WSW zum Handeln.

Vohwinkel. Die gute Nachricht zuerst: In dem Luftschutz-Stollen, der in 15 Metern Tiefe unter dem Goetheplatz in Vohwinkel liegt, hat es keine Einstürze gegeben — das konnte ein bergtechnischer Sachverständiger des Bundes am Montag ausschließen.

Die schlechte Nachricht: Um weitere Untersuchungen des Gebietes kommen die Stadt Wuppertal, als Grundstückseigentümer des Spielplatzes auf dem Goetheplatz, und die WSW, als Eigentümer des Kanalbauwerkes darunter, nicht herum. „Wir sehen uns in der Pflicht“, erklärt Michael Kalz von den Stadtwerken nach dem montäglichen Ortstermin im Vohwinkeler Dichterviertel gegenüber der WZ.

Ebendort hatte es in der vergangenen Woche drei sogenannte obere Tagesbrüche gegeben — einer dieser Einsturztrichter trat direkt auf dem Spielplatz auf, der auf dem Goetheplatz angelegt ist. Die Bodenabsenkungen sind die Folge eines Wasserrohrbruchs einer Hauptleitung, die unterhalb des Goetheplatzes in Richtung der Schillerstraße verläuft.

Solche Boden- und Erdsenkungen bilden sich durch das Einstürzen unterirdischer Hohlräume, die in manchen Fällen sogar hunderte Meter unter der Erdoberfläche liegen können und sich zuvor durch das Auflösen von Gestein oder durch das Ausspülen von Lockermaterialien entwickelt haben. Die Decken der Hohlräume geben schließlich dem Druck der darüber liegenden Schichten nach und rutschen nach, wodurch sich Einsturztrichter, wie aktuell auf dem Goetheplatz, bilden können.

Die allgemein schwierige Geologie des Erdreichs unter dem Dichterviertel zwingen WSW und Stadt nun erneut zum Handeln. Begleitet von Matthias Pulsforth, Professor an der Bergischen Universität für das Lehr- und Forschungsgebiet Geotechnik, werden in der nächsten Zeit Versuchsbohrungen vorgenommen. „Einfach die Augen zumachen, geht da nicht“, so Kalz, der als Projektleiter für das Großprojekt Lokschuppen verantwortlich ist.

Dieses Vorhaben umfasste den Bau eines Regenrückhaltebeckens östlich des Park & Ride-Platzes und den dazugehörigen Rohrvortrieb Richtung Goetheplatz und ist nun beinahe abgeschlossen.

Ob die neuen Versuchsbohrungen die Restarbeiten weiter verzögern werden, ist noch nicht klar.

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