Neuer Reitweg: Gemütlich durch den Wald

Im Osterholz können sich Reiter ein neues Stück Waldweg erobern.

Vohwinkel. Das größte Glück der Erde liegt bekanntermaßen auf dem Rücken der Pferde. Beim Reiten werden die Gedanken zunächst einfacher, dann weniger, schließlich stoppen sie ganz.

Anstelle dessen tritt die Natur in den Vordergrund und nimmt die Sinne gefangen - jedenfalls immer dann, wenn es sich um einen so traumschönen Weg handelt, wie den jetzt feierlich Eingeweihten: Quer durch das Osterholz führt ein ausgebauter, offizieller Reitweg.

Die Stadt hat den Ausbau übernommen. 1300 Meter misst der neue Weg und ist nicht bloß ein malerischer Pfad durch den Wald: Der Abschnitt ist zugleich das fehlende Mosaikstück im bestehenden Reitwegenetz des Kreises Mettmann, Ortsteil Haan-Gruiten, und der Stadt Wuppertal, also ein "kreisübergreifender Weg".

"Seit zehn Jahren haben wir an der Realisierung des Projekts gearbeitet", freute sich Heidi Löwen, 1. Vorsitzende der Vereinigung der Freizeitreiter (VFD) Mettmann, bei der Einweihung. "Dieses Verbindungsstück zwischen Mettmann und Wuppertal hat allen Reitern gefehlt."

Dass es mit der Realisierung vergleichsweise lange gedauert hat, hing offenbar mit dem Vertragswerk zusammen, das die Nutzung regelt. Nun aber sind sich alle Parteien - Eigentümer, Stadt und Kreis plus die Vereinigung der Freizeitreiter - einig und feierten gemeinsam die feierliche Eröffnung dieses hübschen Weges.

Nach den langjährigen Bemühungen ist nicht irgendein Weg durchs Grün geschlagen worden. "Laien denken, der Unterboden eines Reitweges sei immer Sand", so Karen Orlowski,. Die Osterholz-Etappe aber ist ein Mineralgemisch, dessen Deckschicht aus Dolomitsand besteht.

"Das hält garantiert die Belastung durch die Pferde aus", erklärt Heidi Löwen. Parallel zum bereits bestehenden Wanderweg wurde der ohne große Höhenunterschiede verlaufende Weg errichtet, Regenwasser wird fachgerecht abgeleitet und an den Rändern ist er von Humusmaterial gesäumt.

Über die Breite von einem Meter bis zu eineinhalb Metern freuten sich dann bei der Premiere auch Christiane Oetzbach und Stefanie Kloth - weil sie nämlich nebeneinander reiten konnten. "Dass eine offizielle Strecke mitten durch den Wald führt, ist echt selten", konstatierten die beiden Reiterinnen.

"Guten Gewissens" sind sie größtenteils Schritt mit ihren Pferden gegangen, "schließlich wollten wir den Wald genießen", und brauchten für die gemütliche Strecke auf dem von ihnen gelobten "Superuntergrund" 15 Minuten. Damit diese Strecke so schön bleibt wie sie bei ihrer Eröffnung durch Jörg Iseke, einem der Eigentümer, der feierlich das rot-weiß-gestreifte Markierungsband durchschnitt und anschließend mit einem Glas Sekt auf den Waldweg anprostete, war, dafür sorgen unter anderem Paten.

Eine Patenschaft hat das Gut Hermkesberg übernommen. "Die reiten den Weg regelmäßig ab und schauen, ob beispielsweise nach einem Sturm ein Baum abgeknickt ist oder ob es Schneebruch gab", so Sabine Maurer vom Stadtverband VFD Wuppertal.

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