Kita an der Lessingstraße:Der Neubau bleibt ungewiss

Kirchengemeinden Sonnborn und Vohwinkel wollen gemeinsames Haus. Die Finanzierung ist noch problematisch.

Kita an der Lessingstraße:Der Neubau bleibt ungewiss
Foto: Fries

Vohwinkel. Eigentlich sollten die Bauarbeiten bereits laufen. Die Evangelischen Kirchengemeinden Sonnborn und Vohwinkel planen eine gemeinsame Kindertagesstätte an der Lessingsstraße. Dafür ist ein moderner Neubau mit mehr Platz vorgesehen. Das alte Gebäude soll abgerissen werden. Das Konzept beinhaltet eine dreigruppige Einrichtung mit einer Nutzfläche von 550 Quadratmetern. Dafür wurde bereits der Verein Evangelische Elterninitiative Wupperkinder Lessingstraße gegründet. Doch wann der Neubau tatsächlich verwirklicht werden kann, steht noch in den Sternen.

Zeitweise waren die Pläne zwar schon so konkret, dass das angrenzende Gemeindezentrum ausgeräumt wurde. Hier sollen die Kinder während der Bauphase betreut werden. Doch dann platzte die Finanzierung. Hintergrund waren Bedenken der Bank für Kirche und Diakonie. Laut Presbyterium gab es Unstimmigkeiten darüber, dass die Diakonie für das Gebäude zuständig ist, das Gelände aber der Kirchengemeinde gehört. Seitdem laufen Gespräche über neue Finanzierungsmöglichkeiten. Diesbezüglich erwägt das Vohwinkeler Presbyterium, zusammen mit anderen Wuppertaler Gemeinden die Gründung einer kirchlichen Immobiliengesellschaft.

„Wir haben überhaupt keinen Zeitdruck“, sagt der Sonnborner Presbyteriumsvorsitzende Frank Römpke. Der Betrieb der Evangelischen Kindertagesstätte an der Kirchhofstraße werde ganz normal weitergehen. „Wir wollen unserer Verantwortung hier gerecht werden“, betont Römpke. Vor weiteren Schritten müsse es erst Klarheit über die Umsetzung der Pläne geben. Das findet auch seine Vohwinkeler Amtskollegin Sylvia Wiederspahn. „Wir sind in guten Gesprächen“, berichtet sie. Eile sei nicht geboten. Gleichwohl stellt die Vohwinkeler Presbyteriumsvorsitzende klar, dass die Gemeinde grundsätzlich am Konzept einer gemeinsamen Kita festhalte. Grund dafür seien unter anderem fehlende Plätze bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren und langfristig anstehende Sanierungsmaßnahmen im Gebäude Lessingstraße.

Ähnlich sieht es bei der Kita in Sonnborn aus. „Eine gemeinsame Einrichtung hätte sicher viele Vorteile“, findet Sylvia Wiederspahn. Diese Idee kommt allerdings nicht überall gut an. „Die Aufgabe des Kindergartens an der Kirchhofstraße wäre ein großer Fehler“, findet der Sonnborner Bürger Michael Biermann. Dadurch würden die Gemeinde und damit auch der Stadtteil ein Stück weit ärmer. Die Gemeinde Sonnborn verweist dagegen auf starke Sparzwänge durch den Rückgang ihrer Mitglieder. Allein das strukturelle Defizit beträgt aktuell knapp 100 000 Euro.

Aus ähnlichen Gründen musste sich die Gemeinde Vohwinkel von der Kirche Goerdelerstraße trennen. Das Gotteshaus wurde bereits im vergangenen Jahr abgerissen. Bisher passierte auf dem Gelände wenig. Das soll sich in der zweiten Jahreshälfte möglichst ändern. Die entsprechenden Baupläne wurden laut Presbyterium bereits eingereicht. Vorgesehen sind drei Häuser mit 20 barrierefreien Wohnungen.

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