Jubiläumsshow in Vohwinkel: Klaar und sein Klavier heben ab

Für seine Fans ist dem Entertainer keine Mühe zu groß. Die Technik für diese Showeinlage stammt aus Las Vegas.

Vohwinkel. Tastenteufel, flying devil oder the flying piano - wie Sascha Klaar nach seinem Jubiläumskonzert am 8. November von seinen Fans genannt wird, bleibt abzuwarten. Tatsache ist, dass der Entertainer, der seit 20 Jahre auf Bühnen unterwegs ist, keine Kosten und Mühen scheut, seinem Publikum ein Event zu bieten, das es garantiert nicht vergisst. Diesmal wird nicht der Saal Kopf stehen, sondern Klaar selbst. Im wahrsten Wortsinn und mitsamt seinem Klavier.

Bei der Generalprobe in der Hako Arena schwebt das metallicrot lackierte Piano elfengleich in die Höhe. So gar nicht nach Elfe wirkt hingegen Sascha Klaar. "Ich war am Sonntag auf einer Kirmes in Belgien. Wisst ihr, dass mir da auf dem Kinderkarussell speiübel geworden ist?", erklärt er seinen Teammitgliedern, die ihn mit Klettergurten am Klavierhocker fixieren.

Die Crew lässt das kalt. Langsam kippen Klaar und Klavier nach hinten. Immer weiter. Beim Kopfstand lösen sich die Füße des Musikers von den Pedalen. Reflexartig greift er in die Tasten: "Ey, wie soll ich so Klavier spielen?" Wieder am Boden atmet der Entertainer hörbar auf. "Ich habe mich schonmal besser gefühlt." Die zweite Runde läuft deutlich besser, vor der dritten kleben ihm zwei Kollegen die Füße mit Klebeband an die Fußstützen.

Danach läuft’s perfekt. Klaar ist ganz er selbst, singt, haut in die Tasten, scheint zu vergessen, dass er mit dem Kopf nach unten über der Bühne hängt. Nach der letzten Runde gibt’s Applaus vom Team und Hako-Chef Bernd Bigge. "Ich habe zwei Nächte schlecht geschlafen", gesteht Klaar, als er wieder festen Boden unter den Füßen hat. "Wir haben die Nummer gerade zum ersten Mal ausprobiert, ich hatte echt Angst, dass mir da oben schlecht wird." Und das, obwohl Sascha im Normalfall keine Achterbahn auslässt. "Aber diese Drehung mit dem Klavier, das ist echt was anderes, weil es viel langsamer ist."

Die Idee zu dieser Nummer stammt aus Las Vegas, das Equipment auch. "Celine Dion lässt dort ihr halbes Orchester über der Bühne schweben", erzählt Klaar. Ralf "Ralle" Rudnik, Ex-Gitarrist der Höhner, war es dann, der ihm die Technik für seine Jubiläumsshow angeboten hat. "Das Instrument mussten wir natürlich noch in das klaartypische Rot umlackieren." Ein echter Flügel ist das Instrument übrigens nicht, sondern ein E-Piano mit Flügelkorpus. "Ein echtes Klavier würde kopfüber ja gar nicht funktionieren."

Beim Konzert in der Hako Arena stellt Sascha Klaar auch seinen neuen Song "Change Now" vorstellen. "Mal eine ganz andere Nummer, viel ruhiger. Das Video dazu wollen wir in Afrika drehen."

Heute hat Sascha Klaar aber erst einmal eine andere Mission. Er hat einen Bus gechartert, um mit einer Gruppe von Fans nach Stuttgart zu reisen, wo heute die Preisverleihung für den "Künstler des Jahres" stattfindet. Klaar ist in der Sparte Entertainment für diesen Preis nominiert. Die Konkurrenz: unter anderem Thomas Anders und die Paldauer.

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