Wuppertal Imker atmen auf: Keine Faulbrut in Vohwinkel

Die Bienenstöcke des Stadtteils sind gesund. Dafür machte der kalte Saisonauftakt den Tieren zu schaffen.

Wuppertal: Imker atmen auf: Keine Faulbrut in Vohwinkel
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Die Vohwinkeler Imker können aufatmen. In den Bienenstöcken des Stadtteils fanden sich keine Anzeichen der Amerikanischen Faulbrut. Das Thema hatte bei den Imkern für Unruhe gesorgt. In einem Wülfrather Bienenstock wurden vor einigen Wochen Sporen des Krankheitserregers entdeckt. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das eine lange Lebensdauer hat. Es kann die Bienenlarven in den ersten fünf Tagen ihres Lebens töten.

Einen Ausbruch der Faulbrut hatte es in der Nachbarstadt laut des zuständigen Veterinäramtes nicht gegeben. Trotzdem musste die Situation auch in Vohwinkel geprüft werden. „Alle gezogenen Proben waren negativ“, sagt Bienensachverständiger Karl Bechem. Er und seine Imkerkollegen sind darüber sehr erleichtert. Die Faulbrut ist zwar für den Menschen ungefährlich. Bei einem Befall müssen aber die Bienennachkommen getötet werden. Soweit kam es glücklicherweise nicht.

Karl Bechem hat als Vorsitzender des Imkervereins Vohwinkel und Umgebung aber auch sonst genug zu tun, um die Gesundheit der nützlichen Insekten zu schützen. Probleme bereitet etwa die Varroamilbe. Die nur etwa einen Millimeter großen Spinnentiere befallen mit Vorliebe den Bienenstock und können schwere Schäden anrichten. Dagegen setzt Bechem auf spezielle Züchtungen, die resistenter gegen die Varroamilbe sind. Dafür schickt er Königinnen zum Begatten auf die Insel Norderney.

Auch die relativ kalten Temperaturen zum Start der Bienensaison machten seinen Schützlingen das Leben schwer. „Wir standen kurz davor, dass wir zufüttern mussten“, berichtet der Experte. Durch das sonnigere Wetter surren die Bienen aber wieder fleißig von Blüte zu Blüte. Abgeschlossen ist bereits die Frühtracht. So wird der in den ersten Monaten gesammelte Honig genannt. Mit Himbeere, Brombere und Linde folgt in den kommenden Wochen die Sommertracht.

Mitte Juli endet die Saison auch schon wieder und viele alte Bienen sterben ab. Besonders mit den männlichen Drohnen wird wenig zimperlich umgesprungen. Da sie keine Funktion mehr haben, werden sie von den Arbeiterinnen nicht mehr in den Stock gelassen oder mit dem Stachel gleich getötet. Sommerbienen werden vier bis sechs Wochen alt. Im Laufe des Spätsommers entwickeln sich dann die Jungvölker.

Karl Bechem begrüßt das mittlerweile wachsende Interesse für die Bienen. Schließlich käme es zu massiven Ernteausfällen, wenn diese aussterben würden. Der Vereinsvorsitzende verweist auf Länder wie Japan und China, wo die Blüten teilweise schon mit dem Pinsel bestäubt werden müssen.

Der Imkerverein Vohwinkel und Umgebung hat derzeit 32 Mitglieder, die sich um rund 200 Bienenvölker kümmern. Letzte Woche fanden Vorstandswahlen statt. Erster Vorsitzender bleibt Karl Bechem, zweiter Vorsitzender Michael Ernst, Kassierer Rolf Kümpel und Schriftführer Matthias Bellers. Der Imkerverein tagt jeden zweiten Donnerstag im Monat ab 19.30 Uhr im Siedlertreff Lüntenbeck am Weidehang. Interessenten können sich bei Karl Bechem unter der Telefonnummer 0202/74 21 04 anmelden. Wenn Bienenschwärme sich dort niedergelassen haben, wo sie Probleme verursachen, hilft der Imkerverein weiter. Infos dazu auf der Internetseite des Vereins.

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