Grüne Erlebniswelt: Wuppertaler bepflanzen den Leipziger Zoo

Die Firma Leonhards hat die Bepflanzung für die neue Attraktion des Zoos organisiert.

Wuppertal/Leipzig. Den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen, ist ein bekanntes Problem. Einen speziellen Baum im richtigen Wald zu finden, ist dagegen eine echte Herausforderung. Die Vohwinkeler Firma Jakob Leonhards Söhne hat sich dieser Aufgabe im ganz großen Stil gestellt. Für die neue Erlebniswelt Gondwanaland im Leipziger Zoo hat das traditionsreiche Garten- und Landschaftsbauunternehmen 130 spezielle Tropenbäume in aller Herren Länder ausfindig gemacht und unter beträchtlichem Aufwand in den Tierpark transportiert.

Das größte Projekt in der Firmengeschichte führte die Mitarbeiter von den amerikanischen Everglades bis in die Regenwälder Thailands. „Für uns war das eine besondere Erfahrung“, sagt Karl-Heinz Janietz, bei Leonhards Experte für Innenraumbegrünung. In diesem Segment gehören die Vohwinkeler zu den fünf führenden Unternehmen Deutschlands und haben bereits aufwendige Aufträge wie etwa die Atriumbegrünung der Lufthansa-Hauptverwaltung in Köln gemeistert.

Doch selbst für die Grünexperten war das aktuelle Projekt mit einem Finanzvolumen von anderthalb Millionen Euro außergewöhnlich. Bereits Ende 2008 ging ein Team mit Vertretern von Leonhards und dem Leipziger Zoo auf Reisen, um in aller Welt die passenden Bäume für Gondwanaland zu suchen. In den Baumschulen Thailands und Malaysias, auf die manchmal nur ein verwittertes Holzschild am Straßenrand aufmerksam machte, wurde das Team fündig. Die Bäume wurden in 15 Meter langen klimatisierten Containern nach Rotterdam verschifft.

Anschließend standen sie mehrere Monate in Spezialgewächshäusern, um sich zu akklimatisieren und an die europäischen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. „Die Größe und Anzahl der Baumriesen war eine neue Herausforderung“, sagt Firmenchef Hans Christian Leonhards. Der größte Baum ist ein „Ficus nitida“, eine „glänzende Birkenfeige“. Der Koloss ist derzeit 13 Meter hoch und wiegt 6000 Kilogramm. In der Tropenhalle kann er eine Höhe von 20 Metern erreichen. Dort haben Leonhards-Mitarbeiter in den vergangenen Wochen daran gearbeitet, die Giganten mit Kränen und Baggern einzupflanzen. Die Löcher mussten per Hand ausgehoben werden, um die im Boden verlegte Technik nicht zu beschädigen. Zu bestaunen sind künftig Schönheiten wie die „Schwarze Olive“, mit filigranen Blättern und cremig-gelben Blüten. Das seltenste Exemplar ist der Flammenbaum mit hellgrünen Blättern und roten Blütenständen.

Größte Attraktion des Zoos dürfte trotzdem das schielende Opossum Heidi bleiben.

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