Evangelischer Friedhof wird erweitert
Die Ruhestätte mit seinen elf Hektar Fläche erhält eine neue Anlage für Gemeinschaftsgräber.Urnengräber liegen weiter im Trend.
Vohwinkel. Der evangelische Friedhof an der Ehrenhainstraße ist ein Ort der Besinnung und der inneren Einkehr. Mit rund elf Hektar Fläche und über 10 000 Grabstellen handelt es sich um die viertgrößte Ruhestätte in Wuppertal. Doch es kann hier auch durchaus lebendig zugehen. Täglich kümmert sich das Friedhofspersonal um die Grünanlagen, während Angehörige die Gräber der Verstorbenen pflegen. Nicht wenige Spaziergänger schätzen zudem das landschaftlich reizvolle Gelände.
Seit einigen Wochen gibt es weitere Aktivitäten. Der Friedhof wird derzeit mit einer Gemeinschaftsgrabanlage erweitert. Im nordöstlichen Bereich entstehen auf 530 Quadratmetern Fläche 60 Urnengräber und 15 Gräber für Erdbestattungen. Sie sind nicht komplett voneinander abgegrenzt und sollen mit einem Wegenetz aus Sandstein verbunden werden.
Auch neun neue Bäume wurden bereits gepflanzt. Der Friedhofsverband Wuppertal investiert in die Erweiterung etwa 30 000 Euro. Die Arbeiten sollen bis September abgeschlossen sein.
Grund für die Maßnahme ist allerdings nicht Platzmangel. „Wir wollen eine hochwertige Bestattungsform anbieten“, sagt Sebastian Braun, Leiter des Friedhofs. Er und sein Team haben gerade viel zu tun. Zehn Beerdigungen müssen in nur vier Tagen durchgeführt werden. In sechs Fällen handelt es sich um Urnenbeisetzungen, viermal wurde eine klassische Erdbestattung gewünscht.
Diese Zahlen spiegeln ziemlich genau den aktuellen „Trend“ bei der letzten Ruhe wieder. „Es gibt immer mehr Urnengräber“, erläutert Sebastian Braun. Das wurde auch bei der neuen Gemeinschaftsgrabanlage berücksichtigt. Die Kosten seien dabei nicht der alleinige Faktor. Zwar ist eine Urnenbeisetzung insgesamt knapp 1000 Euro günstiger, als eine Erdbestattung. „Dazu kommt allerdings noch die Kremierung, so dass der Preisunterschied am Ende eher gering ausfällt“, sagt Braun. Entscheidend sei eher die kleinere Grabfläche. Dadurch haben die Angehörigen weniger Arbeit bei der Pflege.