Erweiterung: Neuer Memoriam-Garten auf dem Friedhof
Die katholische Ruhestätte an der Gräfrather Straße wurde um 350 Quadratmeter erweitert.
Vohwinkel. Die katholische Ruhestätte an der Gräfrather Straße hat seit einigen Monaten einen „Memoriam-Garten“. Auf der 350 Quadratmeter großen Fläche sollen 24 Sarg- und 37 Urnenbeisetzungen möglich sein. Die Gemeinschaftsgrabanlage ist in eine liebevoll gestaltete Parklandschaft eingebunden. Für die Pflege ist die beauftragte Friedhofsgärtnerei zuständig. Das soll die Angehörigen entlasten. Ein ähnliches Prinzip wird am Evangelischen Friedhof an der Ehrenhainstraße verfolgt. Wie berichtet laufen auch hier gerade Erweiterungsarbeiten für eine pflegefreie Grabanlage. Die Gemeinden wollen damit auf die neuen Anforderungen an die Bestattungskultur reagieren. Rund 20 000 Euro wurden für die neue Anlage investiert.
„Wir müssen uns an die Zeit anpassen“, sagt Friedhofsbeauftragter Wolfgang Schumann vom katholischen Kirchenvorstand. „Angehörige haben heute oft nicht mehr die Zeit für eine aufwendige Grabpflege oder wohnen weiter weg“, erläutert sein Kollege Nikolaus Holschbach. Aus diesem Grund wurde der Friedhof an der Gräfrather Straße bereits vor einem Jahr durch ein Rasenfeld mit 100 Gräbern erweitert. „Das Interesse für pflegefreie Gräber wächst immer mehr“, berichtet Wolfgang Schumann. Deshalb entschied sich der Kirchenvorstand zum Bau des neuen Memoriam-Gartens. Dieser ist als parkähnliche Anlage mit einer harmonischen Auswahl von Gehölzen, Bodendeckern, Stauden und Blumen angelegt. Der durch eine Hecke eingegrenzte Garten bleibt während des gesamten Jahres bepflanzt und gepflegt. Den idyllischen Eindruck unterstreichen ein Wasserspiel, Kunststehlen und Rasenflächen. Bänke laden zum Verweilen ein. Erschlossen ist die Anlage durch Kieswege.
„Wir möchten hier ein schönes Umfeld bieten“, sagt Friedhofsgärtner Michael Krisam. Er hat die aufwendigen Arbeiten zusammen mit seinem Team durchgeführt und übernimmt auch die Pflege der Grabstätten. Deren Laufzeit beträgt 20 Jahre. Durch die einbegriffene Pflege müssen Angehörige allerdings tiefer in die Tasche greifen. Eine Urnenbeisetzung kostet inklusive aller Friedhofsleistungen rund 3000 Euro, eine Erdbestattung etwas mehr als das Doppelte. Derzeit geht der „Trend“ weiter in Richtung Urne. Das bestätigt auch Michael Krisam. „2016 hatten wir aber zeitweise sogar mehr Erdbestattungen“, berichtet er.