Einsparungen auf der Tesche

Das Jub’s am Vohwinkeler Feld und der Treffpunkt Tesche werden zusammengelegt.

Vowhinkel. Ab Februar hat Anja Gräve einen neuen Weg zur Arbeit. Die langjährige Leiterin des Treffpunkts Tesche an der Nathrather Straße wird Vohwinkel verlassen und ganz im Wuppertaler Osten arbeiten. Der Treffpunkt Tesche wird mit dem Jugend- und Begegnungszentrum Vohwinkeler Feld an der Waldkampfbahn zusammengelegt und bekommt eine gemeinsame Leitung.
"Das ist keine Reduzierung in der Kinder- und Jugendarbeit insgesamt", sagte Jugendamtsleiter Dieter Verst am Mittwoch, "nur eine Verlagerung." Doch die bedeutet faktisch ein Stellenabbau im Wuppertaler Westen.

Grundlage der Entscheidung sei der bereits beschlossene Kinder- und Jugendförderplan, so Verst, der betont: "Es wird kein Vohwinkeler Jugendzentrum aufgegeben." Die beiden Einrichtungen blieben bestehen, bekämen lediglich eine neue Struktur. "Und es wird zu einer Reduzierung des Angebots kommen." Wie genau, und welche Bereiche betroffen sein werden, stehe aber noch nicht fest.

Völlig unvorbereitet traf die Neuigkeit die städtischen Mitarbeiter nicht. Schon länger war vermutet worden, dass früher oder später im drittgrößten Wuppertaler Stadtteil, der mit seinen insgesamt fünf Jugendeinrichtungen vergleichsweise üppig ausgestattet ist, Einsparungen anstehen könnten. "Das ist eine unangenehme Situation", sagt Dieter Verst, "aber wenn andere Stadtgebiete komplett leer ausgehen, so kann das auch nicht angehen."

Viel Lob hatte es in jüngster Zeit für die Jugendarbeit im Stadtteil gegeben. Insbesondere im problematischem Wohnviertel Dasnöckel/Höhe bemühen sich Offene Tür, Diakonie, Stadtteilarbeitskreis, Streetworker und Jobcoach um bessere Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche. Eine Entwicklung, die der auf der Tesche vor mehr als einer Dekade nicht unähnlich ist.

"Wir sind unendlich traurig, dass wir hier weg müssen", sagte Anja Gräve am Mittwoch. Seit 20 Jahren ist sie im Stadtteil, hat Hunderte von Jugendlichen betreut und ihre Entwicklung verfolgt. Sie kennt die Stadtteilbewohner, und die Tescher kennen sie. Da fällt der Umzug nach Barmen nicht leicht. Die Leiterin wird im Wuppertaler Osten die Einrichtungen Wichelhausberg und den Jugendtreff Wilkhausstraße betreuen, zwei Kollegen kommen zum Nützenberg und in die Südstadt.

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