Ein herber Rückschlag für die Vohwinkeler Jugendarbeit

Politiker kritisieren Kürzungen. Diakonie verlagert Jugendzentrum.

Ein herber Rückschlag für die Vohwinkeler Jugendarbeit
Foto: Andreas Fischer

Vohwinkel. Das Thema bietet reichlich Zündstoff und sorgte in der Sitzung der Vohwinkeler Bezirksvertretung am vergangenen Mittwoch wie erwartet für lange Diskussionen.

Die geplanten Kürzungen bei der Kinder- und Jugendarbeit im Stadtteil stoßen bei Politikern und Bürgern auf deutliche Ablehnung. Konkret geht es um eine Verlagerung von rund 80.000 Euro vom Diakoniezentrum Dasnöckel nach Wichlinghausen. Bereits in der vorletzten Sitzung hatte das Stadtteilgremium geschlossen gegen das Vorhaben von Stadt und Diakonie gestimmt. Damals sorgte das Fernbleiben der für eine Stellungnahme eingeladenen Verwaltungsvertreter für scharfe Kritik. Diesmal war die Stadt mit Jugendamtsleiter Dieter Verst und Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) gut vertreten.

Kernpunkt der Entscheidung ist das erhebliche Defizit bei der Jugendarbeit im Wuppertaler Osten. Gleichzeitig stünden im Gesamtetat nicht mehr Mittel zur Verfügung. Bei den Bezirksvertretern stößt diese Argumentation auf wenig Verständnis. „Wir haben bereits zwei Wellen von Personalkürzungen hinnehmen müssen und noch mehr Einschnitte gefährden die gute Arbeit hier“, betont CDU-Fraktionssprecher Moritz Iseke. SPD-Fraktionssprecher Georg Brodmann bezeichnet die geplante Umschichtung als „unverantwortlich“.

Die Politiker berufen sich auch auf den aktuellen Situationsbericht zum Quartier Höhe/Dasnöckel. Dieser sieht zwar Verbesserungen bei der Versorgung mit Kindergartenplätzen oder bei der Modernisierung von Wohnungen vor. Die soziale Situation im Bereich sei aber weiterhin schwierig.

„Hier spielt Bildung eine entscheidende Rolle“, sagt Barbara Naguib von der Vohwinkeler Grünen-Fraktion. Sie verweist auf die im Diakoniezentrum angebotene Hausaufgabenbetreuung.

Hier soll die Arbeit möglichst mit ehrenamtlichen Betreuern weitergehen. Unklar ist auch, ob das Gebäude noch zur Verfügung steht, da die Evangelische Kirchengemeinde derzeit einen Verkauf erwägt. „Grundsätzlich werden Einschränkungen nicht zu vermeiden sein“, sagt Stefan Kühn. Verhindern können die Vohwinkeler Politiker die Umschichtung voraussichtlich nicht. Zugestimmt haben ihr bereits der Jugendhilfe- und der Hauptausschuss. Die Entscheidung fällt am Montag im Stadtrat. Eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich.

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