Ehrenhain: Mahnmal abgebaut
Das Holzkreuz wurde auf Drängen des Bürgervereins Vohwinkel abgebaut — aber erst ein Jahr nach dem ersten Hinweis.
Dieses Ergebnis seines jüngsten Briefes hätte Udo Johenneken nicht erwartet. Der Vorsitzende des Vohwinkeler Bürgervereins machte Ende September bei Politik und Behörden nochmals auf den schlechten Zustand des Mahnmals an der oberen Ehrenhainstraße aufmerksam. Die Reaktion folgte am vergangenen Mittwoch. Das rund sechs Meter hohe Holzkreuz wurde nach einer Prüfung durch das Gebäudemanagement sofort abgebaut.
Martina Eckermann, Stadtsprecherin
Damit endet eine lange Tradition. Mehr als 60 Jahre lang überragte das Kreuz die Gedenkstätte. Jetzt ist nur noch der untere Balken übrig. „Das Kreuz war vollkommen marode, so dass wir handeln mussten“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Unter anderem erwies sich ein Stützbalken als komplett durchgefault. Eine Überraschung ist das nicht, denn das Thema hat eine längere Vorgeschichte.
Der Bürgerverein hatte bereits im vergangenen Jahr den schlechten Zustand des mit Grünspan überwachsenen Kreuzes kritisiert und Abhilfe gefordert. Schon damals gab es mehrere Risse und ein durch Holzfäule verursachtes Loch auf der Rückseite. Das Mahnmal steht außerdem direkt an einem Spazierweg. Mit seiner jüngsten Nachricht erinnerte Udo Johenneken die Behörden an ihre Sorgfaltspflicht.
Immerhin steht am 19. November der Volkstrauertag mit vielen Teilnehmern am Ehrenmal an. „Die Verantwortlichen sollten sich fragen, ob wir es uns erlauben können, zu einer Gedenkveranstaltung vor einem vielleicht nicht mehr standsicherem Kreuz einzuladen“, heißt es in dem Schreiben. Dass nach der letzten Prüfung direkt der Abbau erfolgte, bestätigt den Vorsitzenden in seiner Sorge.
„Es ist schade, dass nach unserer Warnung im vergangenen Jahr offenbar keine Maßnahmen ergriffen wurden“, sagt Johenneken. Auch in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung sorgte die Nachricht für einiges Raunen im Plenum. „Nicht auszudenken, was hätte passieren können“, sagte Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). Er dankte Udo Johenneken ausdrücklich für dessen Beharrlichkeit.