Städtebau Haltestelle am Bahnhofsvorplatz umgebaut

Vohwinkel. · Die Skulpturen kommen nun besser zur Geltung, weil die Rückseite der Bauten transparent ist.

Künstler Eckehard Lowisch, Sabine Schnake (WSW), Heiner Fragemann (SPD) und Mathias Conrads (CDU) vor der Haltstelle.  Foto: Stefan Fries

Künstler Eckehard Lowisch, Sabine Schnake (WSW), Heiner Fragemann (SPD) und Mathias Conrads (CDU) vor der Haltstelle. Foto: Stefan Fries

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Kunstinteressierte Passanten und Fahrgäste haben ab sofort endlich bessere Sicht auf die Skulpturen am Vohwinkeler Bahnhofsvorplatz. Die Wuppertaler Stadtwerke haben die dortige Bushaltestelle entsprechend umgebaut.

Dabei wurde die früher undurchsichtige Rückseite des Haltestellenhäuschens gegen eine transparente Scheibe ausgetauscht. Außerdem wurden die Fahrplanvitrinen entfernt und einige Meter weiter an einem separaten Mast befestigt. Die vom Aufwand her überschaubare, aber sehr effektive Maßnahme sorgt nun für vollen Durchblick.

Damit kommt das „5-Nischenprojekt“ des Vohwinkeler Bildhauers Eckehard Lowisch deutlich besser zur Geltung. Lange wurde hier um eine Lösung gerungen. Ursprünglich war eine Versetzung der Haltestelle geplant, was allerdings unter anderem Nachteile für die Fahrgäste bedeutet hätte. Die jetzige Variante wird von allen Beteiligten als guter Kompromiss gelobt.

Künstler Lowisch
ist zufrieden

Das Urteil des Künstlers fällt entsprechend positiv aus. „Ich finde das ästhetisch sehr ansprechend und möchte mich herzlich bei den Stadtwerken und allen Unterstützern bedanken“, sagt Lowisch. „Es gab hier eine komplexe Ausgangslage, da ist diese Lösung sehr erfreulich“, betont auch Ehefrau Tine Lowisch. Tatsächlich haben mehrere Faktoren für eine Verzögerung der Maßnahme gesorgt.

So wurde der einstmals triste Bahnhofsvorplatz erst vor einigen Jahren mit Fördergeldern vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) aufwendig umgestaltet. Eine Versetzung des Haltestellenhäuschens hätte als baulicher Eingriff möglicherweise finanzielle Rückforderungen ausgelöst. „Außerdem wäre dann der Bürgersteig zu schmal geworden“, erläutert Sabine Schnake, WSW-Leiterin für Verkehrsplanung.

Wichtig war den Stadtwerken, dass es keine Einschränkungen für die Fahrgäste gibt. Sabine Schnake wirbt um Verständnis für die mehrjährige Dauer des Verfahrens, das nun mit geringem Aufwand abgeschlossen werden konnte. „Es mussten erst alle Faktoren geprüft werden“, erklärt sie. „Manchmal sind die einfachsten Lösungen die besten“, sagt dazu Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). So sieht es auch der Vohwinkeler CDU Ratsherr Mathias Conrads, der sich ebenfalls für die transparente Rückseite ausgesprochen und dazu einen schriftlichen Vorschlag eingereicht hatte. „Wir sind sehr zufrieden“, betont er.

Erst vor wenigen Wochen standen die Aussichten auf eine schnelle Lösung dagegen noch deutlich schlechter. Bei einem gemeinsamen Termin mit der Stadt wurde der Politik mitgeteilt, dass es keinen Spielraum gebe. „Das konnten wir nicht akzeptieren“, sagt Heiner Fragemann. Ein finanzieller Wermutstropfen ist bei der jetzigen Lösung allerdings der mögliche Verfall der freien Mittel aus der Bezirksvertretung, die für die Versetzung der Haltestelle vor zwei Jahren bereitgestellt wurden. Da der Betrag in Höhe von 6000 Euro zweckgebunden ist und es keine Versetzung geben wird, steht er für das Stadtteilgremium wahrscheinlich nicht mehr zur Verfügung.

Die Politik will den Sachverhalt noch einmal prüfen lassen. Bezüglich der Skulpturen selbst können sich die Vohwinkeler über einen langfristigen Erhalt der fünf großformatigen Werke und der dazugehörigen Wandnischen freuen.

Die Ratsfraktionen von CDU und SPD hatten im letzten Jahr dazu einen entsprechenden Antrag zur Finanzierung im Kulturausschuss eingebracht. Dieser wurde dort einstimmig angenommen. Derzeit läuft der Ankauf der Skulpturen durch den Wuppertaler Kunst- und Museumsverein. Das Geld dafür wird durch Sponsoren bereitgestellt.

Ein ausführliches Gutachten des Geschäftsbereichs Kultur der Verwaltung bescheinigt dem 5-Nischenprojekt einen hohen künstlerischen Wert. Dadurch werde der Bereich des Bahnhofsvorplatzes stark aufgewertet und eine einladende Visitenkarte für den Wuppertaler Westen geschaffen.

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